Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde, dabei steckt AI in der Qualitätssicherung noch gänzlich in den Kinderschuhen. Wir bieten hier an, was bereits möglich ist, und versorgen unsere Kunden mit KI-gestützten Softwaremodulen zur Oberflächenklassifizierung und mit Daten zur Schulung der KI, programmieren KI für sie und nutzen diese auch selbst, um unsere eigenen Technologien zu verbessern. In der Messtechnik beschränkt sich der Einsatz jedoch mehr oder minder noch auf die Bildverarbeitung. Als Zukunftstrend sehe ich vor allem, dass die Messplanung enorm von künstlicher Intelligenz profitieren wird. Ein weiterer Trend, den ich natürlich sehr begrüße, ist die steigende Anerkennung der berührungslosen Messtechnik. Die Vorteile liegen auf der Hand, doch wir erleben gerade, wie viele Branchen und Unternehmen sich dafür öffnen. Der Umgang mit taktilen Geräten ist natürlich schon lange etabliert, daher musste erst ein Umdenken stattfinden. Mittlerweile ist die Botschaft der optischen Messtechnik gut angekommen. Gerade die Arbeit mit sensiblen Materialien oder schwer erreichbaren Stellen verlangt nach einer berührungslosen Lösung. Auch die Automatisierungsmöglichkeiten und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von nur einem Gerät sprechen klar für die optische Messtechnik.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung in der Qualitätssicherung und wie adressiert Ihr Unternehmen dieses Thema?
Die Digitalisierung spielt überall eine Rolle. Die eingangs erwähnte künstliche Intelligenz zählt ja schon zu diesem Thema. Hier ist auch die Herausforderung, Big Data zu liefern, um die KI damit zu trainieren. Dann fällt mir spontan noch die steigende Wichtigkeit des digitalen Zwillings ein. Und zwar auf vielen Ebenen. Von der Abbildung des Bauteils, dem Zwilling des Messgeräts, bis hin zur Darstellung des gesamten Produktionsprozesses spielt der digitale Zwilling eine immer größere Rolle. Und mit dem digitalen Zwilling werden natürlich die PMI immer wichtiger. Die Messung auf Basis von Produktfertigungsinformationen unterstützt auch den Weg in Richtung Automatisierung maßgeblich.
Welche Neuheiten präsentieren Sie dieses Jahr auf der Control?
Wir präsentieren heuer auf der Control erstmal live unser Focus X. Es ist unser neuestes Messgerät, das erst im Januar gelauncht wurde. Es ist vielseitig wie kein zweites Messgerät in seiner Preisklasse, was die Messaufgaben, aber auch die Applikationen angeht. Es ist perfekt ausgestattet für den Einsatz sowohl an Präzisionsbauteilen als auch für glänzende und reflektierende Oberflächen. Wie von Bruker Alicona gewohnt, liefert unser Focus X Maß, Lage, Form und Rauheit der Bauteile mit nur einem Sensor. Die Herausforderung dabei war, ein Messgerät zu bauen, das den hohen Anforderungen von Industrien wie der Medizintechnik, der Mikropräzisionsfertigung oder der Elektrotechnik entspricht, aber budgetär erreichbar bleibt. Ich denke, das ist uns gut gelungen.
Mehr zum Thema Messe Control
Hier finden Sie mehr über: