Materialengpässe, Inflation, Krieg – zurzeit gibt es viele Unwägbarkeiten im Markt. Wie sieht die geschäftliche Situation gegenwärtig bei Ihnen aus und wie wird sie sich Ihrer Meinung nach in den kommenden Monaten entwickeln?
Die Entwicklung 2022 war sehr positiv und wir sind ins Jahr 2023 mit sehr gutem Auftragsbestand gegangen. Die Herausforderung ist jetzt, trotz der weiterhin bestehenden Materialknappheit einiger Schlüsselkomponenten die Liefertreue zu optimieren. Der neue Auftragseingang weltweit ist zufriedenstellend, auch wenn man in einigen Regionen der Welt schon die Auswirkungen der Zinswende und der Teuerung sieht. Wir haben viele neue Kundenprojekte. Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Kunden zu beraten und gemeinsam mit ihnen sehr gute Lösungen zu erarbeiten und zu realisieren.
Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Die Messtechnik wird stetig mehr an Faktoren wie Effizienz, Genauigkeit, Geschwindigkeit und Flexibilität gemessen. Hier liegen unsere Schwerpunkte bei der Technologieentwicklung und in unseren Produktbereichen, besonders in der 3D-Oberflächenmesstechnik und der Vibrometrie. Gleichzeitig ist eine einfache Bedienung gefordert, der Kunde will sich mehr mit dem Messergebnis und weniger mit dem Messvorgang beschäftigen. Dies berücksichtigen wir immer stärker in unseren Software- und Bedienmodulen, speziell auch für neue Anwendungen, Herstellungsverfahren und Materialien.
Viele Fertigungsunternehmen klagen heute über Fachkräftemangel. Wie können Sie als Technik-Anbieter diese dabei unterstützen ?
Wir unterstützen unsere Kunden hier an mehreren Stellen. Ein schönes Beispiel ist die akustische Güteprüfung mittels eines Laser-Doppler-Vibrometers, dessen zugehörige Diagnose-Software direkt die Gut-Schlecht-Aussagen in der Produktion ermöglicht. In der Vergangenheit konnte diese Prüfung nur über entsprechend geschultes Fachpersonal abgebildet werden, das heute und in Zukunft immer weniger verfügbar sein wird. Ähnlich ist der Ansatz in der 3D-Oberflächenmesstechnik, deren Software-Module hinsichtlich Bedienung kontinuierlich vereinfacht werden, um schnell und mit geringem Schulungsaufwand zu einer verlässlichen Pass/Fail-Aussage zu kommen. Und wenn der Personalengpass zu groß oder die Zahl der erforderlichen Prüfungen gering ist, dann können wir diese Qualitätssicherungsaufgabe auch als Dienstleistung übernehmen.
Welche Neuheiten präsentieren Sie dieses Jahr auf der Control?
Wie erwähnt, spielt die Software unserer Messsysteme eine immer wichtigere Rolle. Gerade in der Qualitätssicherung sind One-Klick-Lösungen Standard und auch kundenspezifische Anpassungen an der Tagesordnung. Mit der TMS 4.3 haben wir für die 3D-Oberflächenmesstechnik nicht nur die Messzeit signifikant verkürzt, sondern auch den Workflow zum Einrichten der Messungen deutlich vereinfacht. Im Mittelpunkt steht dabei das Übersichtsbild. Damit kann der Bediener navigieren, relevante Positionen anfahren und Messpositionen definieren. Unsere Anwender profitieren somit nicht nur von vier Jahren Garantie auf die 3D-Oberflächenmesstechnik, sondern im Besonderen auch von den lebenslangen Software-Updates. Als Neuvorstellung werden wir auf der Control das Micro.View+ Compact präsentieren – aus der neuesten Generation unserer modularen optischen 3D-Profilometer. Dieses System mit seiner kompakten Bauform ist konzipiert, um bei Präzisionsmechanik und Funktionsoberflächen die Rauheit sowie Mikrostrukturen und die Leistungsfähigkeit von Dichtflächen zu untersuchen.
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