Messmittel stehen nicht mehr am Ende einer Produktionskette, sondern sind mit ihnen vernetzt, sagt Christian Janko, Geschäftsführer von Bruker Alicona.
Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Systeme zur Qualitätssicherung sind zunehmend vernetzt. Das gilt auch für die Messtechnik: Messmittel stehen nicht mehr am Ende einer Produktionskette, sondern sind integraler Bestandteil der Fertigung. Das heißt, sie sind vernetzt mit bestehenden Produktionssystemen, Maschinen und Qualitätsmanagementsystemen. Am Ende des Tages sollen sich Fertigungsmaschinen selbst steuern. Zum einen braucht es also robuste Messmittel mit einer klugen Schnittstellentechnologie, um die Machine-to-Machine-Strategie umsetzen zu können. Zum anderen muss das Bedienungskonzept eines Messsystems völlig neu gedacht werden. Für die Produktion gelten die Maßstäbe schnell, intuitiv und automatisiert. Messergebnisse müssen auch bei mehreren Bedienern wiederholgenau und absolut verlässlich sein. Daten müssen demnach jederzeit unabhängig vom Wissen oder der Erfahrung des Bedieners erfasst und ausgewertet werden können. In der Koordinatenmesstechnik wird schon länger an der Umsetzung dieses Anspruchs gearbeitet, in der Oberflächenmesstechnik steckt man da noch eher in den Kinderschuhen. Wir sehen uns hier als ein treibender Innovator, damit sich das ändert.
Wie hat sich der Markt im vergangenen Jahr entwickelt – und was erwarten Sie für 2022?
2020 und 2021 waren trotz oder gerade wegen Covid keine ruhigen Jahre. Nach einer gewissen Schockstarre hat man deutlich wieder Innovationswillen und Innovationskraft im Markt gespürt, was sich auch in erfolgreich abgeschlossenen Projekten widerspiegelt. Dennoch, wir alle spüren noch die Auswirkungen der Pandemie, da gibt es nichts schönzureden. Von 2022 wünsche ich mir, dass es spannend bleibt – wie wir haben viele Unternehmen intensiv an ihren Neuheiten gearbeitet, die hoffentlich wieder einem internationalen Messpublikum vorgestellt werden können.
Welches Highlight präsentiert Ihr Unternehmen auf der Messe in diesem Jahr?
Wir feiern eine Weltpremiere: Das erste Mal wird auf der Control die neueste Generation unserer Infinitefocus – Serie zu sehen sein. Wir setzen mit Infinitefocus G6 auf unser Erfolgsrezept, Rauheitsmessungen mit der Koordinatenmesstechnik zu kombinieren. In den letzten Jahren haben wir uns in unserer Entwicklungsarbeit vor allem auf Bereiche wie Usability, 5-Achsen-Messtechnik und Performance in der Fertigungsmesstechnik konzentriert. Dieses Know-how steckt im Infinitefocus G6 – die Messungen sind schneller, die Messplanung ist intuitiver und das Spektrum messbarer Oberflächen ist breiter. Und wir holen Benutzerstandards, die in der Koordinatenmesstechnik längst üblich sind, in den Markt der Oberflächenmesstechnik: Messungen werden im CAD-Modell eines Bauteils spezifiziert, 5-Achsen-Messungen sind einfach umzusetzen und auch vertikale Flächen werden optisch gemessen.
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