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QS-Anwender verlangen nach schnellen und intuitiven Messlösungen

Control 2023
QS-Anwender verlangen nach schnellen und intuitiven Messlösungen

Die Control ist das Schaufenster für die aktuellen Trends in der Qualitätssicherung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Automatisierung und die digitale Transformation. Angetrieben werden diese Themen vom Fachkräftemangel, dem die Hersteller auch mit einer einfacheren Bedienbarkeit ihrer Systeme begegnen.

» Markus Strehlitz

Wer die Control in Stuttgart besucht, kann sich über die wichtigsten Themen informieren, die derzeit die Qualitätssicherung bestimmen. Dazu zählen nach wie vor Konzepte, in denen Maschinen dem Menschen die Arbeit abnehmen. „Fertigungsnahes Messen, Automatisierung und der Einsatz von Computertomografie für Messaufgaben sind und bleiben die aktuellen Trends“, sagt zum Beispiel Dr. Heike Wenzel, CEO der Wenzel Group. Schnelleres Messen – auch im Takt – sei oft wichtiger als weitere Steigerungen der Genauigkeit.

Auch OGP-Geschäftsführer Karl-Jürgen Lenz nennt die Themen Automatisierung und Computertomografie (CT) in einem Atemzug. Es gebe einen Trend zur vollautomatisierten Messung großer Punktewolken aus der CT. Als Beispiel nennt er das hauseigene Systeme Smartprofile, „das bei einem Medizintechnik-Hersteller mehrere hundert Bauteile aus einem einzigen CT-Scan auf Knopfdruck separiert, gegen das CAD-Modell auswertet und zig Merkmale in Sekundenschnelle auswertet“.

Andreas Strobel, Geschäftsführer von Dr. Schneider Messtechnik, berichtet, dass es von Kundenseite zunehmend Anfragen nach Automatisierungskonzepte gebe. Sein Unternehmen habe die Produkte daher darauf ausgerichtet. So zeigt Dr. Schneider Messtechnik auf der Control eine automatisierte Produktionszelle. Eine Spritzgießmaschine fertigt live am Messestand kleine Smartphone-Halter, die über ein Roboterhandling entladen, gemessen und in die entsprechende Ablage gebracht werden.

Creaform hat ebenfalls die Automatisierung im Visier – unter anderem mit der Software VX-Scan-R, welche die Programmierung von Roboterpfaden für Scan-Anwendungen vereinfachen soll. Für die Control hat der Anbieter nun die Unterstützung weiterer Robotermarken wie Kuka und Universal Robots angekündigt. Laut Creaform-Präsidentin Fanny Truchon werde die vollautomatische Inline-Messtechnik in Unternehmen künftig eine Schlüssellösung sein.

Bedarf an automatisierten
Lösungen wird weiter wachsen

Die Bedeutung solcher Lösungen wird wohl weiter wachsen. Denn Automatisierung sei zwar schon seit Jahren ein Trend, sagt Heike Wenzel. Durch den immer akuter werdenden Fachkräftemangel werde dieser sich aber weiter verstärken.

Renishaw-Geschäftsführer Heiko Müller sieht das ähnlich. Auch er macht das Fehlen von Arbeits- und Fachkräften für ein erhöhtes Interesse an der Automatisierung von Bearbeitungsanlagen verantwortlich. „Wir sehen zum Beispiel mehr Verkäufe unserer Equator-Prüfgeräte in Fertigungslinien mit automatisierter Teilehandhabung“, so Müller.

Der Fachkräftemangel treibt aber nicht nur die Automatisierung voran. Er sorgt auch für ein verstärktes Interesse an Lösungen, die sich einfach nutzen lassen. Denn die Bediener der System sind nicht mehr nur Experten. „Die Messtechnik wird heute von einem deutlich vergrößerten Personenkreis genutzt, welcher teilweise nur einfachste Abläufe in der Messmaschine kennt und einsetzt“, berichtet Strobel. Ein intuitives Bedienkonzept für die Messmaschine und die Messsoftware sei daher unabdingbar.

Bei Werth sei die Optimierung der Software für eine einfache Bedienung eines der Ziele von weiteren Produktentwicklungen, sagt Dr. Ralf Christoph, geschäftsführender Gesellschafter von Werth. So sei in Version 9.45 der Mess-Software Winwerth erneut der Bedienkomfort erhöht worden – unter anderem mit einheitlichen Dialogen sowie mehr Flexibilität bei der grafischen Darstellung der Messergebnisse.

Usability spielt auch für Polytec eine wichtige Rolle. So hat der Anbieter unter anderem bei der TMS 4.3 – der Software für die 3D-Oberflächenmesstechnik – den Workflow zum Einrichten der Messungen deutlich vereinfacht. „Im Mittelpunkt steht dabei das Übersichtbild“, sagt Dr. Dietmar Gnaß, Geschäftsführer von Polytec. „Damit kann der Bediener navigieren, relevante Positionen anfahren und Messpositionen definieren.“

Generell spielt die Software der Mess-Systeme laut Gnaß eine immer wichtigere Rolle. „Gerade in der Qualitätssicherung sind One-Klick-Lösungen Standard und auch kundenspezifische Anpassungen an der Tagesordnung.“

Lenz stößt ins gleiche Horn. Er erkennt einen steigenden Bedarf an Software-Sonderlösungen – zum Beispiel an Programmen, mit denen sich die Maschinen von verschiedenen Herstellern bedienen lassen.

Die steigende Bedeutung von Software reiht sich ein in den großen Trend zur Digitalisierung. „Nach der digitalen Transformation in der Produktion erkennen wir jetzt diese im Engineering und in der Qualität“, sagt Ulrich Mangold, CEO von Peakavenue – dem Unternehmen, das aus dem Zusammenschluss von iqs und Plato hervorgegangen ist.

Doch häufig fehlt es in den Unternehmen noch an den notwendigen Voraussetzungen für die Digitalisierung. Die Maschinen unterschiedlicher Hersteller kommunizieren mit verschiedenen Datenprotokollen. Das erschwert die Vernetzung der Systeme.

Um dieses Problem zu lösen, hat ein Arbeitskreis des VDMA eine Spezifikation des Standards OPC UA für die Messtechnik erarbeitet. Damit soll es möglich sein, Informationen für den Datentransfer von und zu geometrischen Messsystemen über eine einheitliche Schnittstelle bereit zu stellen. Die stärkere Vernetzung der Messmaschinen auf dem Shopfloor fördere somit die Standardisierung, sagt Heike Wenzel, deren Unternehmen im Arbeitskreis mitgewirkt hat. Ein entsprechendes Dashboard wird daher auf der Control präsentiert – unter anderem am Stand von Wenzel und dem des VDMA.


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