Der elektrische Übergangswiderstand zwischen zwei Verbindungspartnern ist insbesondere bei stromführenden Schraubenverbindungen ein wichtiger Qualitätsparameter: Ist der Widerstand zu hoch, entsteht Wärme zwischen den Elementen. Dies kann beispielsweise in Fahrzeugen Fehlfunktionen oder sogar Brände auslösen.
Kistler erweitert seinen Reibwertprüfstand Analyse deshalb mit dem Widerstandsmessgerät Ohmbox: Dieses ermöglicht es Anwendern, den elektrischen Widerstand während des Verschraubens zu messen. So können Entwickler optimale Schraubparameter festlegen und sichere, stromführende Schraubenverbindungen konstruieren.
Mithilfe der Kelvin-Methode lässt sich der elektrische Übergangswiderstand während des Verschraubens genau aufzeichnen und in Korrelation mit anderen Parametern wie dem aufgebrachten Drehmoment setzen. Dazu schließen Anwender zwei Messtaster möglichst nah an der Schraubenverbindung an. Die Ohmbox emittiert dann konstant Strom und das hochsensible Messsystem registriert den Spannungsverlust durch den elektrischen Übergangswiderstand – sogar bis in den Mikroohm-Bereich. So lässt sich die Höhe des elektrischen Widerstands exakt während des Anziehens und Lösens ermitteln. Damit äußere Einflüsse die Messwerte nicht verzerren, lässt sich die zu testende Schraubenverbindung im Versuchsaufbau vollständig isolieren.
Die Auswertesoftware Testxpert zeichnet den gesamten Prüfvorgang auf und visualisiert die Daten online, wie vom Benutzer definiert. In der Software lässt sich der elektrische Übergangswiderstand anschließend mit weiteren erhobenen Messwerten wie dem aufgebrachten Drehmoment über den Winkel oder die Zeitachse gemeinsam anzeigen. So ermitteln und überprüfen Entwickler die optimale Kombination der Parameter schnell und zuverlässig – und schaffen so eine valide Basis, um Qualitätsansprüche zu erfüllen sowie unterschiedliche Materialien zu vergleichen.