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Witte Barskamp: So geht erfolgreiche Restrukturierung

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Witte Barskamp: So geht erfolgreiche Restrukturierung

Witte Barskamp: So geht erfolgreiche Restrukturierung
Bild: Witte Barskamp

Gut 70 Gäste zählte Anfang November ein Event bei Witte Barskamp, bei dem die Transformation und Restrukturierung des Unternehmens im Fokus standen.

Ziel des Events bei Witte Barskamp in Bleckede war es, mittelständischen und familiengeführten Unternehmen „Best Practice“ zu vermitteln und Mut zur Zukunft machen. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Managementberatung Progemma und der Leaders Academy. „Best-Practice-Ansätze helfen dabei, Prozesse zu optimieren oder Projekte erfolgreich umzusetzen. Unternehmen lernen so durch gemachte Erfahrungen dazu und können dieses Wissen aus der Branche oder vergleichbaren Situationen zu ihrem Vorteil nutzen“, erklärte Progemma-CEO Martin F. Schmidt.

Umstrukturierungen bei Witte Barskamp trotz Pandemie

Witte Barskamp selbst fungierte dabei als erstes Best-Practice-Beispiel: Das Unternehmen, bekannt für seine Spann-, Positionier- und Messvorrichtungen, hat in den zurückliegenden zehn Monaten neue Mittel und Lösungswege gefunden, um wieder erfolgreich zu sein. Jens Düffert, geschäftsführender Gesellschafter, berichtete in seinem Vortrag über den Transformations- und Restrukturierungsprozess von Witte. Die Umstrukturierung vom Verrichtungsprinzip zu prozessorientierten Abläufen ging einher mit einer signifikanten Personalentwicklung sowie steigenden Umsätzen und operativen Gewinnen. Dazu gehörten zum Beispiel der Aufbau eines Projektmanagement-Office, eines Kundencenters, von sieben in sich eigenverantwortlich organisierten Fertigungsinseln, der Einsatz automatisierter Logistiksysteme und die Etablierung einer eigenen Akademie für Kunden und Mitarbeiter. Diese Umstrukturierungen wurde trotz der durch die Corona-Pandemie auftretenden negativen Effekte durchgezogen; Düffert und Vertriebsdirektor Jürgen Barth bewiesen damit Weitblick und auch Mut.

Solchen Mut forderte auch Professor Gunther Olesch, bis 2021 über 20 Jahre lang Geschäftsführer bei Phoenix Contact, in seinem Vortrag vom Mittelstand ein. Er griff den international geläufigen Begriff der „German Angst“ auf, und entkräftete mit Zahlen und Statistiken, dass die Angst um den industriellen Exodus Deutschlands unbegründet ist. Er hielt den Gästen den Spiegel vor, aber er machte auch Lösungsvorschläge und plädierte für mehr Mut zur Zukunft. Gerade der vollzogene Change-Prozess von Witte könne als positives Beispiel für konsequente Umsetzung und Zuversicht dienen.

Die Krise als Chance begreifen

Progemma-CEO Schmidt verdeutlichte in seinem Vortrag, dass die meisten Mittelständler ein Umsetzungsproblem haben, welches sie bei der Bewältigung heutiger Herausforderungen lähmt. Die Voraussetzung um einer schwierigen Unternehmenssituation gezielt entgegenzuwirken, sei das Anerkennen, dass eine Krisensituation vorliegt. Anders ausgedrückt: Durch Verschleppung oder gar Vertuschen bestehender Probleme geraten zahlreiche Unternehmen in eine immer schlechtere Lage. Aus Angst vor Gesichts- und Machtverlust findet in aller Regel keine offene Kommunikation mehr statt. Ohne entsprechende Wahrnehmung und ehrliche Thematisierung des Managements schwinden aber die Möglichkeiten, mit gezielten Maßnahmen den Turnaround beziehungsweise die Neuausrichtung zu realisieren. Eine anfängliche Krise entwickele sich dann schnell zum Sanierungs- beziehungsweise Insolvenzfall. Ein erfolgreicher Weg aus der Krise bedürfe grundsätzlich eines Verständnisses der Krise als Chance – nicht nur auf Managementebene, sondern bei allen Betroffenen. Wenn es dann gelinge, eine hohe Zielakzeptanz aller Mitarbeitenden für die geplanten Gegenmaßnahmen zu generieren, könne der Weg aus der Krise erfolgreich bestritten werden. Und hier sieht Schmidt in Witte ein gutes Beispiel, wie der konsequente und schnelle Change-Prozess belege.

Beirat leitete den notwendigen Change ein

Der Restrukturierungsprozess von Witte umfasste auch die Nachfolge von Firmengründer Horst Witte und dessen Sohn Andreas: Das Unternehmen gründete einen Beirat, der sich gegen die verbreitete „German Angst“ von Wirtschaftsprüfern stemmte, um den notwendigen Change einzuleiten. Die Gesellschafter von Witte und die Mitarbeiter bewiesen den von Olesch propagierten Mut zur aktiven Gestaltung ihrer Zukunft und der von Witte. Das Team von Progemma, die Geschäftsführung und Belegschaft des Unternehmens zeigten, wie umsetzungsstark sie sein können und trieben den eingeschlagenen Weg, der auf Langfristigkeit angelegt ist, voran. Gerade durch die Partizipation der Mitarbeitenden ist es zu einer großen Beschleunigung von Verbesserungsaktivitäten gekommen.

Plädoyer für eine authentische und wertschätzende Führung

Thomas Hahn, Geschäftsführer der Leaders Academy und Experte um das Thema „Führen“, hat in den vergangenen Jahren viele solcher Fälle erlebt und erklärte anhand von Nokia, welche typischen Hürden für Führungskräfte zu meistern sind. Rainer Guse, Inhaber der Leaders Academy, plädierte in seinem Vortrag für eine klare, authentische und wertschätzende Führung, die durch Kopf, Herz und Bauch gelebt wird sowie für eine klare Kommunikationsstrategie.

Im Rahmen eines Firmenrundgangs konnten sich die Gäste der Veranstaltung von Maßnahmen des Restrukturierungsprozesses überzeugen. Dabei war auch der Rennbolide EGN23 zu bewundern, welchen das Formula Student Team der Technischen Universität Hamburg in der Saison 2023 gefahren hat. Witte-Geschäftsführer Düffert sieht das Sponsoring der Formula Student auch als Bewerbung für Fachkräfte: „Wir unterstützen das Team der Technische Universität Hamburg schon seit einigen Jahren, da der Wettbewerb, eine einzigartige Möglichkeit darstellt, das theoretische Wissen der Studenten im praktischen Kontext anzuwenden. Sie entwickeln und verbessern so ihre Fähigkeiten in den Bereichen Ingenieurwesen, Projektmanagement und Teamarbeit, was für uns als Unternehmen auch relevant ist.“



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