Startseite » Top-News »

Null Bock auf Mint

Probleme an Unis und Schulen
Null Bock auf Mint

Die Mint-Studienfächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) geben in Deutschland Anlass zur Sorge, wie eine Acatech-Studie zeigt. Die Zahl der Erstsemester sinkt, die der Studienabbrecher steigt und Frauen sind nach wie vor unterrepräsentiert – um nur einige Probleme zu nennen. So könnte sich der Fachkräftemangel künftig noch verschärfen.

Vor kurzem hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) das Mint-Nachwuchsbarometer veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass die Zahl der Erstsemester in den Mint-Fächern um 6 % abgenommen hat. Aufgrund der demografischen Situation nehmen gerade die geburtenschwachen Jahrgänge ihr Studium auf, wodurch sich die Zahl der Absolventen natürlicherweise verringert. Hinzu kommen noch die Nachwirkungen der Pandemie, denn durch Reiseschwierigkeiten und Remote-Studium kamen insgesamt 17 % weniger Studierende aus dem Ausland als sonst üblich. Zudem sind Frauen in den MINT-Fächern weiterhin unterrepräsentiert.

Unabhängig davon steigt auch die Zahl derer, die das Studium abbrechen oder in andere Studiengänge wechseln. Viele Studierende sind außerdem nicht prüfungsaktiv. Das bedeutet, dass sie zwar eingeschrieben sind, aber nicht an den Prüfungen teilnehmen. Möglich wurde das durch die gelockerten Prüfungsregelungen während der Lockdowns, die vielerorts noch immer Anwendung finden. Auch werden die Mint-Fächer im Vergleich zu anderen Studiengängen von den Studierenden als nicht „modern“ genug wahrgenommen. Vor allem der allgegenwärtige Frontalunterricht und die seltene Verwendung hybrider Lehrformate werden laut Umfragen bemängelt und beeinträchtigen somit die Konkurrenzfähigkeit zu anderen Fachrichtungen.

Hinzu kommt, dass der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Lernrückständen im Fach Mathematik, das für die Mint-Fächer unerlässlich ist, sich pandemiebedingt um etwa 10 % erhöht hat. Vor allem Kinder mit Migrationshintergrund haben zunehmend Schwierigkeiten, hier Schritt zu halten. Sie haben mittlerweile häufig Lernrückstände aufgebaut – teilweise sogar von bis zu zwei Jahren. Ein weiteres Problem: Mädchen fallen in der zweiten Sekundarstufe nach wie vor deutlich hinter den Jungen zurück.

Wenn sich in unserer Gesellschaft nicht grundlegende Dinge verändern, muss für die Zukunft mit einem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel gerechnet werden. Unternehmen müssen ihren Recruiting-Aufwand weiter steigern, um geeignetes Personal zu gewinnen. Des Weiteren droht der Verlust von Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich.


Bild: wirth + partner

Personal & Karriere

Die Beratungsgruppe wirth + partner informiert regelmäßig über Personal und Karriere.
www.wirth-partner.com

Die Autorin: Miriam Hohmann

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de