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Perfektes Tandem aus Messmaschine und Software

Additive Fertigung
Perfektes Tandem aus Messmaschine und Software

Um die Maßhaltigkeit additiv gefertigter Musterteile zu prüfen, setzen die Anwendungstechniker von Matsuura auf die Messmaschine Zeiss Vista und die Software U-Soft von Schneider Messtechnik. Dank eines Retrofits kann die Technikkombination auch in Zukunft verlässlich für Qualität sorgen.

Interessenten kostspieliger Investitionsgüter wollen während des Anschaffungsprozesses sehen, was eine Maschine zu leisten vermag. Auf der technischen Seite unterstützt daher die Anwendungstechnik des Maschinenbauers Matsuura den Vertrieb der Lumex Avance-25 – einer Maschine zur hybriden additiven Fertigung, die selektives Laserschmelzen/Pulverbettfusion und Hochgeschwindigkeitsfräsen miteinander verbindet – mit hybrid gefertigten Bauteilen für die potenziellen Kunden. „Wir fräsen im Prozess – das heißt, wir bauen mit selektivem Laserschmelzen ein Bauteil auf“, erläutert Holger Herrmann, Leiter der Anwendungstechnik bei Matsuura Europe. „Aus Metallpulver wird eine Schicht von 50 μm aufgebaut, die von einem Laser geschmolzen wird.“ Mit diesem sich zehn Mal wiederholenden Vorgang wird ein Bauteil Schritt für Schritt aufgebaut. Nach den zehn Schichten wird die Außenkontur gefräst.

Bevor die Musterteile die Niederlassung von Matsuura verlassen, müssen sie noch auf ihre Maßhaltigkeit hin geprüft werden. Für diese Aufgabe steht Herrmann und seinem vierköpfigen Team bereits seit 2002 die Kombination aus der Zeiss Vista sowie der Mess- und Auswertesoftware U-Soft von Schneider Messtechnik zur Verfügung.

Die Software kommt nicht nur in der Schneider eigenen TMM-Serie zum Einsatz, sondern auch schon seit Jahrzehnten auf Koordinatenmessmaschinen von Zeiss und dockt dort an, wo deren hauseigene Software ihre Grenzen hat. „Ein Upgrade ist zudem problemlos auf Koordinatenmessmaschinen von Wenzel und Mitutoyo möglich“, sagt Uwe J. Keller, Bereichsleiter Marketing von Dr. Heinrich Schneider Messtechnik. „U-Soft erlaubt das uneingeschränkte, durchgängige Messen von Geometrieelementen, Freiformflächen, Kurven und Verknüpfungen“. „Zudem könne alles unter einer Oberfläche gemessen werden. „Dank der zugrundeliegenden Programmphilosophie und der überlegenen, modularen Struktur von U-Soft können Prüflinge in ihrer ganzen Komplexität durchgängig gemessen und genau dokumentiert werden – ohne Einschränkungen und unabhäängig von ihrer Kontur, Form und Oberfläche.“

Einfache Programmierung und
Flexibilität sind entscheidend

Bei Matsuura setzt die Anwendungstechnik das Tandem aus U-Soft und Zeiss Vista über die hybrid gefertigten Bauteile der Lumex hinaus auch für die Prüfung der Maßhaltigkeit aller Maschinenbauteile ein, die auf den Fräsbearbeitungszentren im Hause im Zuge von Testcuts oder Abnahmeteilen gefertigt werden. Hier werden U-Soft und Vista unter anderem für das Vermessen von Freiformflächen und Verzügen eingesetzt. Obendrein bieten sie dem Unternehmen die Möglichkeit, den Kunden ein Protokoll der Messungen bereitzustellen.

Dennoch ist das Messen gegen das CAD-Modell das Highlight für die Anwendungstechniker. Da auf der Lumex nur Einzelteile produziert werden, legen die Werker das CAD-Modell ein, richten das Bauteil aus und können dann messen, was sie wollen. „Dabei ist für uns sowohl die unkomplizierte Programmierung von Bauteilen wichtig wie auch die Flexibilität, weil es sich eben zumeist nur um einmal gefertigte Musterteile handelt“, so Herrmann. „Wir lernen mit jedem gefertigten additiven Bauteil dazu – aber nur, wenn die Daten vorliegen.“ Beispiel dafür ist laut Herrmann der Wärmeverzug. So beeinflussen Temperaturen von bis zu 80 oder 90 Grad die Maßhaltigkeit. „Um das interpretieren zu können, sind Messdaten unerlässlich.“

Eine neue Messmaschine
war keine Option

Über U-Soft hinaus beeindruckte Schneider Messtechnik die Experten von Matsuura durch den Anfang 2021 durchgeführten Retrofit der zu diesem Zeitpunkt fast schon 20 Jahre alten Zeiss Vista. Dieser wurde nötig, weil der Messrechner der Koordinatenmessmaschine nicht mehr funktionierte und kein Ersatzteil verfügbar war. Das Angebot, die Vista gegen eine neue Messmaschine von Zeiss auszutauschen, war für die Wiesbadener keine Option. Denn dann hätten sie auf U-Soft verzichten müssen.

Schneider Messtechnik verfügt hingegen über vielfältige Erfahrung mit dem Retrofit von Messmaschinen anderer Hersteller, auf denen U-Soft läuft. Im Angebot sind verschiedene Retrofit-Pakete, die so weit reichen, dass man sogar von einer Schneider-Maschine im Gewand eines Fremdprodukts sprechen kann.

Bei Schneider Messtechnik umfasst ein Retrofit von Messmaschinen typischerweise den Austausch der kompletten Steuerungselektronik, einen aktuellen PC mit Windows 10 (64-Bit), den Wechsel aller Motoren inklusive Motorsteuerung sowie die Neujustierung und Kalibrierung inklusive Werkskalibrierschein. Optional ist auch die Erneuerung des Tasters beziehungsweise des Tastsystems möglich. Bei Bedarf erhalten die Kunden zudem Schulungen und Support bei der Programmerstellung.

Im Hause Matsuura ist man mit dem durchgeführten Retrofit hochzufrieden. „Im Vordergrund steht für uns aber die Funktionalität von U-SOFT und hier das Feature, gegen das CAD-Modell zu messen“, sagt Herrmann. Dieses sei für Matsuura zwingend erforderlich, da die Werkzeugformen oft über Freiformflächen verfügen, welche die Qualitätsbeurteilung erschweren. „Darüber hinaus überzeugt uns die aktuelle Version der Messsoftware, weil mit ihr selbst ohne großes Hintergrundwissen problemlos gemessen werden kann. Schließlich bieten wir mit der Lumex eine innovative Maschine mit einer Frässpindel an, die den Laserschmelzprozess mit dem HSC-Fräsen vereint. Mit Blick darauf betrachten wir eine kompetente und einfach zu bedienende Messtechnik als unerlässlich.“

Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH
Rotlay Mühle
55545 Bad Kreuznach
Tel. +4967129102
www.dr-schneider.de


Theo Drechsel

im Auftrag von
Dr. Heinrich Schneider Messtechnik

www.dr-schneider.de

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