Der tasmanische Wolf ist keineswegs mit dem Wolf verwandt. Genau dies wollen die beiden Evolutionsbiologen Dr. Douglass Rovinsky und Dr. Justin W. Adams von der Monash University in Australien bestätigen. Dafür haben die Forscher eine umfassende Studie angestoßen und nutzen dabei die 3D-Scantechnologie von Artec 3D.
Die Geschichte des Beutelwolfs reicht 23 Mio. Jahre zurück. Um die Hintergründe des ausgestorbenen Tieres besser zu verstehen, haben die beiden Wissenschaftler die Ähnlichkeitsmuster zwischen dem Beutelwolf und anderen Arten in den drei Bereichen Schädelform, Ernährung und relative Beutegröße untersucht und analysiert. Um die Schädelformen genau vermessen und untersuchen zu können, war eine kontaktlose Methode erforderlich, mit der Daten bis in den Submillimeterbereich erfasst werden können.
Die meisten Schädel werden dabei in Sammlungen aufbewahrt, zu denen nur ein kontrollierter und begrenzter Zugang möglich ist. „Wenn wir in einem Museum die Erlaubnis bekommen, ein Exemplar zu untersuchen, dann will der Kurator natürlich auf keinen Fall Kratzer oder andere Beschädigungen riskieren“, so Rovinsky. „Sei es durch manuelle Messgeräte wie einem Tastzirkel oder durch die einfache Handhabung des Exponats.“ Und das Anbringen von Markierungen oder Zielmarken auf den Schädeln sei sowieso ausgeschlossen.
Für die Digitalisierung haben sich die Forscher für das Modell „Space Spider“ entschieden, einem leichten, tragbaren 3D-Farbscanner des Herstellers Artec 3D. Das Gerät erfasst bis zu einer Million Datenpunkte pro Sekunde mit einer Genauigkeit von 0,05 mm. Insgesamt wurden über 200 Schädel von 57 Exemplaren bis in den Submillimeterbereich digitalisiert. Untersucht wurden untere anderem Beutelwölfe, Hyänen, Zibetkatzen, Mangusten, Beutelmarder, Hunde und Waschbären. Aus evolutionärer Sicht mussten andere fleischfressende Beuteltiere mit einbezogen werden, ebenso eine Auswahl anderer kleiner Fleischfresser wie Zibetkatzen, Mungos und Wiesel. Die Scans wurden anschließend mit dem Programmpaket „Artec Studio“ in 3D-Modelle umgewandelt und zudem in eine weitere Software exportiert, um quantitative Analysen der 3D-Form der Schädel durchzuführen.
Nach dem Scannen mussten für die anschließenden 3D-geometrischen Morphometrie-Analysen anatomische Orientierungspunkte digital auf der Oberfläche jedes 3D-Schädels platziert werden. Damit konnten die verschiedenen Formmerkmale des Schädels genau identifiziert und erfasst werden. Die Ergebnisse der Analysen und Konvergenztests lieferte Einblicke in die Lebensweise der Beutelwölfe, die bislang noch nicht gegeben waren. Die Daten zeigen, dass es eine Konvergenz gibt zwischen dem Beutelwolf und den afrikanischen Schakalen, aber auch den südamerikanischen Füchsen.
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