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„Auditoren loben die Automatisierung“

Messtechnik 4.0 als Erfolgsfaktor bei Steel Automotive
„Auditoren loben die Automatisierung“

Den Industrie 4.0-Gedanken der vernetzten Systeme lebt der international agierende Automobilzulieferer Steel Automotive bereits: Im Bereich Messtechnik kommunizieren Messgeräte von Keyence automatisiert und zuverlässig mit der CAQ-Software von Böhme & Weihs. Qualitätsmanagementbeauftragte Sandra Klaus und Qualitätssicherungsleiter Hakan Külcü erklären die Vorteile der Lösung.

Welche Assoziationen verbinden Sie mit dem Begriff Industrie 4.0?

Klaus: Natürlich ist uns Industrie 4.0 ein Begriff, wobei ich das Thema grundsätzlich etwas sperrig finde. Als erfolgreicher Mittelständler im Automotive-Bereich sehen wir uns der Herausforderung gegenübergestellt, wettbewerbsfähig zu bleiben und dementsprechend stetig unsere Produktivität zu verbessern. Wenn wir uns dieses Themas nicht annehmen würden, könnten wir gar nicht konkurrenzfähig bleiben.
Was bedeutet Industrie 4.0 konkret für Sie in Ihrem Verantwortungsbereich, auch unter dem Aspekt der Messtechnik?
Klaus: Also ich würde da nicht differenzieren. Unsere Messtechnik war in diesem Sinne noch nie autark. Wir haben immer geschaut, dass die Daten der Messprotokolle nicht nur im Papierformat vorlagen, sondern eben auch direkt im CAQ-System aufbereitet wurden. Messtechnik und die zielgerichtete Nutzung der erfassten Daten ist für uns integraler Bestandteil des Industrie 4.0-Gedankens. Unsere Kunden verlangen zeitnahe Antworten. Deshalb sind wir angehalten, Informationen auch möglichst schnell zur Verfügung zu stellen. Dabei geht es nicht nur alleine um die Messwerte, sondern auch um Maschinen- oder Werkzeugdaten, die wir bei uns im Haus auswerten können. So sehen wir mit Hilfe unserer Kennzahlen täglich, wo wir eigentlich stehen. Dementsprechend ist die Vernetzung relevanter Daten bei uns tief in die Unternehmensstrategie implementiert.
Welche Anforderungen ergeben sich auf dem Weg zur vernetzten Datennutzung?
Klaus: Ganz klar: vor allem Integration und Praktikabilität. Bei der Einführung des digitalen Messprojektors von Keyence war eine Hauptanforderung, ihn in unsere bestehende Infrastruktur mit der Böhme & Weihs CAQ-Lösung CASQ-it integrieren zu können. Keyence musste also die Möglichkeit bieten, Messwerte per Schnittstelle einfach, sicher und korrekt zu übertragen. Ein autarkes System wäre für uns nicht infrage gekommen. Dieser Ansatz würde für uns auch im Widerspruch zu Industrie 4.0 und dem Automotive-Gedanken stehen. Wir sind ISO/TS 16949 zertifiziert und unterliegen den entsprechenden Nachweis- und Dokumentationspflichten. Daher ist es für uns ausgeschlossen, die Regelkarten beispielsweise auf Excel-Basis zu führen. Eine weitere Anforderung sehen wir im Know-how der zuständigen Mitarbeiter: Integrierte Systeme setzen gewisse Kenntnisse voraus. Deswegen arbeiten wir trotz der intuitiven Bedienung ausschließlich mit gelernten Kräften, die auch in der Lage sind, selbständig Entscheidungen zu treffen.
Welche Situation war ausschlaggebend, um speziell im Bereich Messtechnik nach einer vernetzten, ganzheitlichen Lösung zu suchen?
Külcü: 2011 ist ein neuer technischer Leiter zu uns ins Haus gekommen, der im Zuge einer ersten Bestandsaufnahme feststellte, dass unsere Mitarbeiter durch die zeitaufwändige Messwertaufnahme relativ lange auf Freigabeprozesse warten mussten. Daraus wurde die Zielsetzung entwickelt, eine schnelle und zuverlässige Lösung zu etablieren. Während einer Fachmesse sprachen wir hierzu mit den Experten von Keyence und starteten anschließend gemeinsam das Projekt.
Klaus: Bis dato war unser Messraum überflutet von Messungen. Vor allem, weil die Erstteilfreigabe mit acht Teilen relativ zeitaufwändig ist: Jedes dieser Teile beansprucht bei einer taktilen Messung etwa 15 Minuten, wodurch es natürlich zu Wartezeiten kam. Zur Produktivitätssteigerung suchten wir nach einem Messgerät, das die Messung schneller und einfacher macht, aber gleichzeitig ebenso verlässlich ist und die bereits angesprochene Vernetzung mit dem bestehenden CAQ-System ermöglicht. Aus dieser Bestandsaufnahme hat sich dann ein Projekt zur Optimierung der Messsystematik ergeben.
Wie verlief die Projektumsetzung und was hat Sie dabei besonders beeindruckt?
Klaus: Grundsätzlich gilt für mich: Je besser die Planung im Projekt, desto höher die Akzeptanz in der Fertigung. Da wir sowohl bei der Einführung unseres CAQ-Systems als auch bei der späteren Einführung des Messprojektors von Keyence sehr eng mit unserer Fertigung zusammengearbeitet haben, ist die Praktikabilität und Effizienz des Gesamt-Systems nach Ende der Einführungsphase sehr hoch. Ein weiterer Vorteil durch diesen Ansatz ist auch die Akzeptanz im Arbeitsalltag. Es wird weder über die Messwerte noch über den Workflow an sich im Nachhinein diskutiert, wenn alle Beteiligten in den Entscheidungsprozess integriert sind.
Külcü: Positiv war vor allem die schnelle Einsatzfähigkeit der vernetzten Lösung. Nach einer Grundlagenschulung konnten wir sie innerhalb von nur drei Monaten in unsere Messprozesse integrieren – einschließlich der Anbindung an die CAQ.
Klaus: Schon nach kurzer Zeit überzeugte uns die optische Messung, sodass wir mittlerweile auch eine bisher eher weniger genutzte Maschine eines anderen Herstellers wieder öfter einsetzen. Einen weiteren Vorteil haben wir beim Faktor Zeit: Nicht nur dass die vormals zeitaufwändige Erstteilfreigabe mit acht Prüfteilen nun viel schneller geht, auch der Wareneingang nutzt die vernetzte Lösung zur schnellen und zuverlässigen Messwertaufnahme. Die Messprotokolle werden automatisch in das CAQ-System von Böhme & Weihs übertragen. So vermeiden wir etwa Fehler durch das händische Eingeben von Werten durch Mitarbeiter.
Leben Sie also Messtechnik 4.0?
Klaus: Aktuell fühlen wir uns in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. Vor allem die sichtbare sowie auch transparente Automatisierung und die Vernetzung beider Lösungen überzeugen in den Audits. Das merken wir vor allem bei Kunden- und Zertifizierungs-audits: Der hohe Automatisierungsgrad wird sehr positiv aufgenommen. Auditoren heben unsere Lösung im Verhältnis zu unserem Status als mittelständisches Unternehmen hervor. So haben wir durch die nahtlose Integration zwischen der Keyence-Messtechnik und der Datenaufbereitung im CAQ-System von Böhme & Weihs einen hohen Mehrwert. ■
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