Wie in allen Bereichen der zerspanenden Industrie werden die Toleranzen für Werkstücke und somit auch für die Werkzeuge immer geringer. Anforderungen, denen nur geeignete Messtechnik gerecht wird. Das Messen und Prüfen dieser Werkzeuge sichert nicht nur die Genauigkeit der Werkstücke, sondern auch die Standmenge und -zeit.
Christian Pfau, E. Zoller GmbH & Co. KG, Freiberg/N.
Für Standardwerkzeuge wie Bohrer, Reibahlen, Drehstähle oder Messerköpfe gibt es seit Jahren verschiedenste Varianten von Einstell- und Messgeräten. Aber wie sieht es zum Beispiel mit der speziellen Werkzeugklientel „Kurbelwellenfräser“ aus? Hierzu bietet das Freiberger Unternehmen ZOLLER seit der EMO 2001 das »gemini« (Bild 1) zur horizontalen Aufnahme dieser Fräser und zum Messen der am Umfang vorhandenen Schneiden im Durchlicht. Das Handling ist optimiert und spezielle, im Hause ZOLLER entwickelte Softwareverfahren erlauben auch das Messen für eng beieinander liegende Schneiden unter automatischer Eliminierung der Unschärfen im Planbereich.
Seit dem Frühjahr 2004 besteht auch die Möglichkeit, Kurbelwellenfräser mit innenliegenden Schneiden (Bild 2) vollautomatisch zu messen. Hierzu wurde aufbauend auf der ZOLLER Standardproduktpalette dass Messgerät »aralon« entwickelt (Bild 3). Das ZOLLER »aralon« verfügt über vier CNC-gesteuerte Achsen und einen automatisch messenden Tastkopf. Nach der Aufnahme der Kurbelwellenfräser mit innenliegenden Schneiden in den speziellen, mit Beladeabstützung und automatischer Zentrierung ausgestatteten Vorsatzhaltern beginnt der vollautomatische Messablauf. Das ausgeklügelte System verfügt über Möglichkeiten zur Bestimmung des Plan- und Rundlaufs, zur Ausgabe der Stufenabstände, über eine automatische Rundlaufkompensation, Tastersicherheitsabfrage und insgesamt zwei automatisch vom System genutzte Sicherheitspositionen.
Die Erstellung der Messabläufe ist selbstverständlich werkstattgerecht, logisch aufgebaut und leicht. Die von ZOLLER bekannten fotorealen Eingabedialoge fanden hier gleichermaßen Verwendung wie die grafische Bedienoberfläche mit Onlinehilfe »libra«. Wie des Weiteren bei allen ZOLLER Messmaschinen üblich, stellt das »aralon« eine Vielzahl von repräsentativen Dokumentier- und Protokolliermöglichkeiten bereit. Dies umfasst die Ausweitung der Schneiden in Diagrammform, die Ausgabe auf Prüfprotokoll und die automatische Schneidenkorrektur. Kurbelwellenfräser mit innenliegenden Schneiden sind nun ebenfalls messbar, Werkzeug- und Werkstückqualität können nun auch in diesem Bereich gemäß der Bedürfnisse im Automobilbau gesichert werden.
QE 554
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