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CAQ-System erleichtert die Arbeit in der Lieferkette

Automatisch erstellte Prüfpläne
CAQ-System erleichtert die Arbeit in der Lieferkette

Erstellung sowie Austausch von qualitätsrelevanten Daten mit Lieferanten und Kunden entlang der Lieferkette verursacht erheblichen Aufwand. Automatisch generierte Prüfpläne mithilfe einer CAQ-Software reduzieren diesen deutlich. Pumpenhersteller KSB spart dadurch jährlich 3.200 Arbeitsstunden ein.

Beim Austausch von Daten entlang der Lieferkette ist die Qualitätsmanagement-Abteilung gefordert. Sie ist verantwortlich, dass die richtigen Normen und Standards zur Prüfung der Bauteile oder Materialien herangezogen werden und kümmert sich darum, die entsprechenden Zertifikate von Zulieferern einzuholen und zu verifizieren.

Doch es gibt Systeme, die derartige Aufgaben erledigen. Einer der Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB. Im Rahmen des Projektes „Digitale Fabrik“ wurden rund 20 Use Cases identifiziert – darunter auch ein Projekt zur digitalen Erstellung und Steuerung von Prüfplänen.

Im Konzern sind unterschiedliche Systeme im Einsatz, die nur unzureichend miteinander kommunizieren können. In der Vergangenheit wurden Qualitätsanforderungen dem Zulieferer per E-Mail übermittelt. Dieser musste aus dem Gesamt-Prüfplan der Pumpe mühsam die relevanten Anforderungen für seinen Lieferanteil heraussuchen. Die Retournierung der entsprechenden Prüfzertifikate an KSB erfolgte ebenfalls via Mail. Dies führte zu vielen Medienbrüchen und somit zu mehrfach gespeicherten Daten, was wiederum sehr hohen Aufwand sowohl in den kaufmännischen Prozessen als auch auf dem Shop-Floor bedeutete. „Es war uns wichtig, einen durchgängigen Ende-zu-Ende-Prozess zu implementieren, in dem auch unsere Lieferanten integriert sind““, erklärt Alexander Thumbeck aus der technischen Auftragsabwicklung und Projektverantwortlicher bei KSB.

In der Praxis überhäufen Lieferanten die Maschinenbauer mit teilweise überflüssigen Qualitätsnachweisen. Die eigentlich notwendigen Zertifikate fehlen. KSB hat mit einem softwarebasierten Prüfplan-Generator Abhilfe geschaffen: Automatisiert erzeugte Prüfpläne zeigen, welche Bauteile nach welchen Normen und Standards geprüft werden müssen. Zudem schlüsseln sie alle Zeugnisse auf, die ein Lieferant vorzulegen hat. Die so erzeugten Pläne bilden eine wichtige Grundlage für die Fertigungsplanung und steuern den Ablauf der Qualitätssicherung im Unternehmen und entlang der Supply-Chain.

Das Ziel des Pumpenherstellers war die deutliche Reduktion des manuellen Aufwands bei der Erstellung der Werkstoff- und Bauprüfpläne (WBP). Es sollten systemgestützte Freigaben durch die Qualitätssicherung samt einer Rückmeldung in Echtzeit an die Produktion umgesetzt werden. Dadurch wollte der Konzern Redundanzen vermeiden und Ressourcen sparen.

In einem agil durchgeführten Projekt ist es gelungen, die Ablage im internen Dokumentenmanagement der KSB (SAP PLM) um eine Anwendung zum Erstellen der Prüfpläne zu ergänzen. Zusätzlich bestand der Wunsch nach einer bedienerfreundlichen Individualisierungsmöglichkeit der auftragsbezogenen Werkstoff- und Bauprüfpläne sowie der Anbindung an den Fertigungskonfigurator in SAP. Wichtige Punkte waren dabei einheitliche Prüfstrukturen, die individuell erweiterbar sein sollten, sowie die Möglichkeit der automatisierten Ergänzung von Prüfschritten in den Arbeitsplänen.

Nahtlose Einbindung von
Lieferanten und Kunden

Der cloudbasierte Prüfplan-Generator verbindet KSB-interne Abteilungen mit Kunden und Lieferanten. Digitale Workflows sorgen für Effizienz sowie Qualität in allen betroffenen Prozessen (zum Beispiel Prüfdatenerfassung). Die Erstellung von 1200 QCPs (Quality Control Plans) pro Jahr ist nun mit wenigen Mausklicks möglich. Jährlich wurden außerdem ca. 8500 Testzertifikate manuell geprüft und in SAP angelegt. Jetzt erfolgt dieser Vorgang weitestgehend automatisiert. „Durch die CAQ-Software bei der Erstellung von Prüfplänen und die Überprüfung von Testzertifikaten spart KSB im Pilotwerk jährlich 3200 Arbeitsstunden ein, die nun für andere Tätigkeiten genutzt werden können“, sagt Thumbeck.

Auch die Lieferanten profitieren von der neuen Software: Für sie ist nun klar ersichtlich, welche Prüfungen an ihrem Lieferumfang durchzuführen sind beziehungsweise welche Unterlagen übermittelt werden müssen. Dies vermeidet unnötige Zeitverzögerungen im Qualitätsmanagementprozess. Korrekturschleifen bei mangelhaften Prüfergebnissen lassen sich ebenfalls im System abwickeln.

Das direkte Einbinden der Zulieferer in ein gemeinsames System sorgt für eine Qualitätssteigerung entlang der gesamten Supply-Chain. Die cloudbasierte Software wird bei KSB mittlerweile zur Lieferanten-, Kunden- und Qualitätsdokumentation eingesetzt. Ein weltweiter Roll-out ist geplant.


Bild: Fabaosft Approve

Andreas Dangl

Geschäftsführer

Fabasoft Approve

www.fabasoft.com/approve

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