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Damit Stromtanken sicher ist

MCD Elektronik entwickelt hochkomplexe Testsysteme für die Automobilindustrie
Damit Stromtanken sicher ist

In der Automobilindustrie ist aus einem jahrzehntelang gut planbaren quasi über Nacht ein disruptiver Markt geworden. Es geht um den Wechsel der Antriebsform zum Elektroantrieb. Dafür benötigt die Branche neue Testsysteme für verschiedenste Anwendungen. Automobilzulieferer Webasto setzt dabei auf Systeme von MCD Elektronik.

Lange hatten sie nicht an den Wandel geglaubt, jetzt müssen die Autobauer ran: Ging es bislang um die „Klassiker“ wie Motoren- und Getriebebau, rücken jetzt völlig andere Komponenten wie Elektromotoren, Spannungsumsetzer und Batterien in den Fokus. Hier schlägt die Stunde der externen Anbieter, meist mittelständischer, hochspezialisierter Betriebe.

Wohl oder übel muss die Automobilindustrie große Anteile an der Wertschöpfung auf ihre zahlreichen Zulieferer verlagern. Doch ist bei der Vergabe von Entwicklungsaufträgen nach außen Vorsicht geboten. Die besten Chancen haben Zulieferer, die über den richtigen Mix von Eigenschaften wie Kompetenz, Verlässlichkeit, Kreativität, Flexibilität und Effizienz verfügen.

Mit zunehmender Komplexität der Fahrzeugkomponenten wachsen die Anforderungen an die Testtiefe. MCD bietet komplexe mechatronische und vollautomatisierte Prüf- und Testsysteme. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber beginnt mit der Erstellung von Pflichtenheft und FMEA/Risikoanalysen. Dreht es sich nicht um den ersten Auftrag, werden die Ingenieure oft schon früher eingeladen. Ziel ist, gemeinsam ein prüffreundliches Design zu entwickeln.

Entwicklung der Software für die Testsysteme
in Abstimmung mit dem Kunden

Es folgt die Planung und Konstruktion des kompletten Systems. Auch MCD macht nicht alles selbst, sondern pflegt für bestimmte Aufgaben, wie die Mechanik, enge Partnerschaften mit eigenen Zulieferern. Schließlich geht es auch darum, die engen Termine in diesem Business einzuhalten. Einen großen Stellenwert hat die Entwicklung der Testsystemsoftware.

Dazu steht ein umfangreicher Bestand an erprobten Software-Tools aus einer großen Anzahl von Projekten zur Verfügung. Selbstverständlich kümmert sich das Unternehmen auch um die Inbetriebnahme und die Schulung des Personals vor Ort. Und nach der Abnahme sorgt der Support für den reibungslosen Betrieb der Systeme.

„Testtiefe und Variantenvielfalt nehmen zu. Die Dynamik der Entwicklungen ist atemberaubend, oft werden wir während der Implementierung mit Änderungswünschen konfrontiert“, sagt Geschäftsführer Bruno Hörter, „hinzu kommt, dass die Auftraggeber oft selber noch nicht wissen, wohin die Reise für ein bestimmtes Produkt geht. Hier wird erwartet, dass wir zukunftsgerecht mitdenken und Vorschläge machen.“

Eine gut eingespielte Partnerschaft verbindet MCD mit dem bayerischen Zulieferer Webasto. Als Spezialist für das Thermomanagement im Fahrzeug diversifiziert auch dieser Kunde in Richtung Elektromobilität und bietet Hochvoltheizer für elektrisch betriebene Fahrzeuge an. Die elektrischen Heizgeräte wandeln mit einer Schichtheiz-Technologie Strom nahezu verlustfrei in Wärme um. Webasto bietet passend dazu Hochvolt-Batteriesysteme an.

Eine andere Facette betrifft die Ladeeinheiten. Ein lohnender Markt, denn auf der Deutschlandkarte der Ladeinfrastruktur gibt es noch viele „weiße Flecken“. Kein Wunder, dass etliche Anbieter mit neuen Produkten auf den Markt drängen. So auch Webasto: Das Unternehmen hat eine Linie von Ladestationen in den Leistungsklassen von 3,6 bis 22 kW entwickelt. Diese ermöglichen ein bis zu sechsmal schnelleres Laden der Fahrzeuge als normale Netzanschlüsse im Haushalt.

End-of-Line-Test komplett montierter Geräte
nach dem Funktionstest der Platine

MCD erhielt den Auftrag, einen End-of-Line Test für die verschiedenen Ladeeinheiten zu konzipieren. Realisiert wurde das Projekt innerhalb von nur 16 Wochen. Beim Test der Ladestation erfolgte eine Zweiteilung: vorab ein Funktionstest der Platine und dann ein End-of-Line-Test des komplett montierten Geräts. Für den Funktionstest wird die noch nicht verbaute Elektronikplatine über ein Nadelbett kontaktiert. So bekommt der Prozessor die entsprechende Firmware aufgespielt und es werden wesentliche Funktionen geprüft. Aus Sicherheitsgründen – es geht um Netzspannung von 230 V – wird ein HV-Adapter der höchsten Sicherheitsklasse der Firma ATX verwendet. Projektleiter Reinhold Szegedi: „Der Adapter ist als Wechselsatz-Lösung angelegt, so erleichtern wir das Prüfen zukünftiger Versionen.“

Die zweite Station befindet sich nahe der Montagelinie, hier erfolgt der EOL-Test. Die Ladestation ist bereits fertig montiert und wird final geprüft. Ziel ist es, sicherzustellen, dass nach der Montage, dem HV- und PE-Test das Gerät einwandfrei funktioniert und die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften erfüllt. Hierzu werden alle elektrischen Anschlüsse automatisch kontaktiert und deren Funktion getestet (Netz- und Ladekabel, Schnittstellen).

Auch die Bedienelemente wie LED-Bar, Touch-Taste und der Buzzer (über Mikrofon und Audio Analyzer) werden vollautomatisch getestet. Durch Tausch der Werkstück-Aufnahme kann der Tester auf neue, heute noch in Entwicklung befindliche Ladestationen umgestellt werden. Szegedi: „Unser Ziel sind sehr kurze Umrüstzeiten. So unterstützen wir flexible Fertigungsverfahren und es lohnt sich, auch kleine Stückzahlen zu produzieren.“

Es hat sich bei MCD bewährt, für die Bearbeitung solcher Projekte kleine, schlagkräftige Projektteams mit einem Projektleiter, einem Stellvertreter und selten mehr als drei bis vier Mitarbeitern zu bilden. Oft, wie auch in diesem Projekt, waren zeitweise Mitarbeiter des Auftraggebers mit von der Partie. Durch die Erfahrung des Dienstleisters kam sofort eine Struktur in das Projekt. Eine für Webasto wichtige Randbedingung war die Möglichkeit, rasch auf unterschiedliche Typen und Optionen in der Zukunft umstellen zu können. ■


Der Autor

Joachim Tatje

Viatico

im Auftrag von

MCD Elektronik

www.mcd-elektronik.de

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