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David-Goliath-Spiel

Framegrabber-Hersteller prescht ins Kamerageschäft vor
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Die Leutron Vision AG , bis vor kurzem eingefleischter Framegrabber-Hersteller mit über 20 Jahren Erfahrung im Bereich industrieller Bildverarbeitung (IBV), ist in diesem Jahr mit einer eigenen, komplett neu entwickelten Kameraserie PicSight auf den Markt gestürmt.

Das Besondere daran: Die Ingenieure des Schweizer Unternehmens haben es als Noch-nicht-Kamerahersteller verstanden, die einmalige Gelegenheit wahrzunehmen, um 28 unterschiedliche Kameras gleichzeitig zu entwickeln. „Das ermöglichte eine wesentlich durchdachtere Hardware- und Softwarearchitektur, die Vereinheitlichung der Betriebsmodi, gute Modularität sowie die Minimierung der verwendeten Komponenten“, zählt Mathias Leumann, CEO der Leutron Vision AG, nur einige Vorteile gegenüber Kamerasystemen auf, die nacheinander entwickelt wurden.

Bei Leutron Vision kann der Anwender (OEM) frei auswählen, welchen Sensortyp er haben möchte (CCD oder CMOS), ob die Kamera vorverarbeitende Intelligenz integrieren soll oder nicht, ob ein Framegrabber (FG) enthalten sein soll oder nicht, über welche Kommunikationsschnittstelle (CameraLink, USB, oder gar Gigabit Ethernet) die Bilddaten übertragen werden sollen und vieles mehr. Und alles läuft unter einer Software-Entwicklungsumgebung, die für alle gängigen Betriebssystemversionen (Windows, Linux, VxWorks) erhältlich ist. Der Anwender gewinnt sehr große Flexibilität bei minimaler Softwareanpassung. „Das durchgängige und transparente Produktspektrum ist in dieser Vielfalt auf dem Markt einmalig“, sagt Leumann.
Enormes Kamera-Know-how aus Framegrabber-Geschäft
Obwohl der Kameramarkt heiß umkämpft ist und vorwiegend von Großkonzernen dominiert wird, sorgen wendige und innovative Klein- und Mittelständler (KMU) wie Leutron Vision hin und wieder für Wirbel in der industriellen Bildverarbeitungsszene. „Da dieser Schritt natürlich auch ein Risiko für uns darstellt“, offenbart der CEO weiter, „haben wir bereits vor Jahren begonnen, die Situation genau unter die Lupe zu nehmen.“ Doch woher hatten die Ingenieure das Wissen zu solch einer groß angelegten Aktion?
„Applikationen realisieren und betreuen lag in der Vergangenheit meist beim Framegrabber-Hersteller, gerade auch, wenn technische Probleme mit den Kameras auftraten. Das hat dazu geführt, dass wir enormes Wissen erwerben konnten. Zum Teil war es sogar so, dass wir bessere Kenntnisse über die Kameras besaßen als der Hersteller selbst“, berichtet Meinrad Simnacher, Geschäftsführer des deutschen Tochterunternehmens. „Zudem hat sich der Markt mit Einführung der digitalen Mainstream-Kameras gewaltig zu unseren Gunsten gewandelt“, ergänzt der Schweizer CEO. Die Entwicklungsarbeit der Kameras sei nach seiner Erfahrung deutlich einfacher gewesen als erwartet und habe sich vor allem auf die Implementation der Sensoren und die Erarbeitung eines sinnvollen Gehäusekonzepts reduziert. „Der Rest“, so Leumann weiter, „bleibt mehr oder weniger ‚Framegrabberei’ gepaart mit Softwareaufgaben, womit unser Unternehmen ehedem zwei Jahrzehnte erfolgreich gewachsen ist.“ Bei modernen Digitalkameras sei der Framegrabber einfach auf die andere Seite des Kabels gerutscht. Er stecke nicht mehr im PC, sondern in der Kamera. Ein klassischer Kamerahersteller müsse sich im Vergleich zu Leutron Vision das gesamte Framegrabber-Know-how erst erarbeiten, inklusive der Softwareanforderungen der Anwender.
„Gerade der letztgenannte Punkt“, fährt Leumann fort,“ bereitet den Leuten heute die meisten Schwierigkeiten, da die jahrelange Applikationserfahrung, die wir besitzen, einfach nicht am Reißbrett und nicht innerhalb von ein paar Monaten nachzuholen ist.“ Simnacher erinnert sich: „Früher standen technische Funktionen und Qualität noch mehr im Vordergrund. Oft waren wir die einzigen, die überhaupt eine Lösung bieten konnten. Heute scheint der Preis das wichtigste Kriterium, auch wenn man später teuer nachbessern muss, weil zunächst der billigste und vielleicht falsche IBV-Partner ausgewählt wurde.“
Dem kurzsichtigen Preiskampf Paroli bieten
Wie will aber nun Leutron Vision dem kurzsichtigen Preiskampf Paroli bieten? „Als eine Antwort darauf haben wir vor zwei Jahren im nahen Osten eine Produktionslinie aufgebaut, mit modernsten Einrichtungen inklusive Reinraummontage für die Optikeinheiten. Dennoch haben Großkonzerne sicherlich niedrigere Fertigungskosten. Wir glauben aber, diese Differenz weitgehend durch geringere interne Verwaltungskosten neutralisieren zu können. All diese Überlegungen, Vorteile und Maßnahmen haben uns schließlich dazu bewogen, in das ‚David-Goliath-Spiel’ einzusteigen“, resümiert der Schweizer CEO.
Der erfolgreiche Start bestätigt so auch die clevere Kamerastrategie. „Bereits im letzten Jahr konnten wir speziell mit Gigabit-Ethernet-Kameras technisch sehr anspruchsvolle Projekte mit Echtzeitanforderungen und teilweise 10 bis 20 Kameras in einem Netzwerk umsetzen“, so Simnacher. „Über Wunschzahlen möchte ich mich zwar im Detail noch nicht äußern“, meint Firmengründer Leumann abschließend, „wir erwarten jedoch in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Umsatzzuwachs im höheren zweistelligen Prozentbereich.“
Leutron Vision AG, Konstanz
VISION 2006, Halle 4, Stand 4.0.201
QE 521
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