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Ein kleines Jubiläum

25. Erfahrungsaustausch bei der Akademie für Qualitätsmanagement
Ein kleines Jubiläum

Fast genau auf den Tag vor 8 Jahren – am 15.03.2002 – fand das erste Treffen im „Club der Besten“ statt. Zum 25. Erfahrungsaustausch am 12.03.2010 konnte Akademieleiter Dr. Manfred Jahn zahlreiche Clubmitglieder begrüßen, die wieder aus ganz Deutschland angereist waren.

Ist Excellence noch ein Thema – auch in der Krise?
Dieser Frage gingen Kai von Sichart und Dr. Werner Ebert vom „excellence center nürnberg“ nach. Eindeutig ja, wie die beiden Referenten in ihrem Vortrag ausführlich darstellten. Sie begründeten umfassend, dass die Excellence Idee notwendiger denn je ist, da damit langfristiges Denken und Handeln sicher gestellt werden kann. Excellence ist kein Luxus für Wenige, sondern eine intelligente Überlebensstrategie. Es geht auch um keine hochkomplizierte Wissenschaft, sondern jedes Unternehmen, jede Organisation kann damit beginnen.

Aktueller Hintergrund ist, dass seit Anfang 2010 ein erneuertes EFQM Modell in Kraft ist, das noch mehr die strategische Ausrichtung, das Ausbalancieren von Ergebnissen und das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt. Gerade Nachhaltigkeit ist ein wichtiges unternehmerisches Konzept, das nun sehr gut im EFQM Modell integriert ist.
Darüber hinaus gingen die beiden Referenten auf die Nützlichkeit, aber auch auf die Gefahr ein, die mit Managementsystemen verbunden sind. So lässt in vielen Branchen die hohe Dynamik der Veränderung der Märkte und Kundenbedürfnisse einer ausgeprägten Perfektion in allen Bereichen keine Chance. Zu aufwendige Prozessbeschreibungen sind eher eine Bremse für die kontinuierliche Verbesserung. Was auch häufig unterschätzt wird, so der Hinweis der beiden Excellence Experten, sind die sogenannten weichen Faktoren, wie Unternehmenskultur, Werte, Emotionen. Excellence beinhaltet auch eine Grundhaltung, sich in Frage zustellen und wirklich besser werden zu wollen.
Zulieferqualität aus Kunden- und Lieferantensicht
Werner Hellwig, Leiter QM der Weiss Spindeltechnologie und Detlef Hofmann von der PS Maintools in Schweinfurt berichteten über Ihre gemeinsame Erfahrung als Kunde und Lieferant zum Thema „Partnerschaftliche Qualitätsentwicklung der Zulieferqualität aus Kunden- und Lieferantensicht“.
Im Fokus stand die Zusammenarbeit von Weiss Spindeltechnologie mit dem Komponentenlieferanten Maintools. Die Qualität der Zulieferteile hat bei Spindelherstellern wie der Schweinfurter Firma Weiss einen besonders hohen Stellenwert. Schließlich wird die Funktion und Präzision der Spindeln maßgeblich durch das Zusammenspiel der verwendeten Einzelteile bestimmt. Um Fehler im Vorfeld zu verhindern und gleichzeitig hohe Qualitätsansprüche sowie kurze Liefertermine zu realisieren, ist eine zielgerichtete Abstimmung mit allen Zulieferern notwendig. Basis dafür ist eine offene Kommunikation und das uneingeschränkte Einbringen der Erfahrungen beider Seiten.Vorbildlich funktioniert die Zusammenarbeit von Weiss mit Maintools, Schweinfurt. Maintools liefert mechanisch zerspante Bauteile – unter anderem Löseeinheiten, die hochzuverlässig funktionieren müssen. Um dies auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gewährleisten zu können, wurde bei Maintools ein optimiertes Prüfkonzept etabliert, das bereits während des Herstellungsprozesses wesentliche Daten und Fakten verfügbar macht.
Alle funktionsrelevanten Merkmale werden bereits zu diesem frühen Zeitpunkt geprüft und die Ergebnisse dokumentiert. Den dafür notwendigen Ablauf haben Maintools-Spezialisten detailliert mit den Weiss-Verantwortlichen abgestimmt. So wird beispielsweise die komplette Funktionsprüfung unmittelbar nach der Montage beim Lieferanten durchgeführt. Heute profitieren beide Seiten von den durchgeführten Maßnahmen. Weiss hat den Aufwand für die Wareneingangsprüfung deutlich reduziert. Maintools konnte die Reklamationsrate um bis zu 80% verringern und damit verbundene Fehlerkosten entsprechend senken. Das neue Prüfsystem wurde inzwischen erfolgreich auf andere Spindel-Bauteile übertragen. Die mit dieser Vorgehensweise geschaffene, partnerschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht weitere effiziente und kostensparende Lösungen bei bestehenden und künftigen Projekten.
Informationsmanagement
Das Thema „Standortübergreifendes Informationsmanagement“ wurde in drei Erfahrungsberichten dargestellt. Zunächst berichtete Carsten Schröter, Teamleader Advanced Quality über die Situation bei FCI Connectors Deutschland in Nürnberg. Eine sichere und geregelte Kommunikation in einem weltweiten Unternehmensverbund ist unerlässlich, umso mehr, wenn die einzelnen Fertigungsstätten bzw. Funktionen voneinander abhängig sind. Dies trifft insbesondere auf Zentrale Funktionen wie z. B. Entwicklung, Sales, Einkauf oder auch bei Kunden-Lieferanten-Beziehungen innerhalb des Konzerns zu. Über standortunabhängige Zugriffe auf Datenbanken werden Produkt- und Fertigungsdokumente ausgetauscht oder Projekte abgewickelt; dadurch sind gleiche Freigabestände der Dokumente überall und jederzeit verfügbar. Reklamationssysteme auf Internetbasis bieten die Möglichkeit schnelle und einfache Bearbeitung und Auswertung ohne den ausufernden E-mail-Verkehr. Informationsmanagement bedeutet auch Ermittlung und Verbreitung von Kennzahlen als Benchmark zur Unterstützung ständiger Verbesserungsprozesse. Elementar für den Unternehmenserfolg sind gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Gemeinsame Initiativen zu Produktschulungen, E-Learning-Module, Customer Focus tragen dazu bei. Aber auch der Zugang zu allgemeinen Informationen über Intranet, Aushänge und geregelten persönlichen Kontakt durch Vorgesetzte wird häufig unterschätzt. Denn, Information
  • ermöglicht effizientes Arbeiten,
  • trägt zur Fehlervermeidung bei,
  • motiviert und unterstützt die Identifikation mit dem Unternehmen.
Über die Vorgehensweisen bei Goodyear Dunlop berichtete Dr. Willi Wagner, Technical Customer Service German Operations. Mit über 57 Fabriken in 23 Ländern und einer Vermarktung aller Produktlinien Reifen in 185 Ländern ist ein standortübergreifendes Informationsmanagement für die Goodyear Dunlop Gruppe enorm wichtig. Aufgrund der historischen Entwicklung der beiden Häuser Goodyear und Dunlop existierten unterschiedliche Anwendungen zum Informationsaustausch. Heute benutzt werden hierfür einheitliche Plattformen wie Intranet und Lotus Notes. Neu in der Anwendung als Informations- und Arbeitsplattform wird das Microsoft Tool Share Point eingesetzt und ausgebaut, ein Web-Tool, das ähnlich der Explorerstruktur aufgebaut ist.
Es bietet auf einfachste Weise die Möglichkeit
  • Daten für definierte Mitarbeiterkreise konzernweit und archivierungssicher über eine gemeinsame Speicherstelle anzuzeigen,
  • Dokumente zu bearbeiten, zu speichern und in einen Workflow einzubinden,
  • Termine, Kalender und Raumbelegungen zu verwalten,
  • Automatismen wie die Benachrichtigung bei Änderung oder Neuerstellung von Dokumenten zu versenden
  • Umfragen und Diskussionsforen abzubilden
Ein weiterer Vorteil ist die Verfügbarkeit des Programms als Standard Microsoft Tool.
Der letzte Erfahrungsbericht wurde von Jörg Kösters, Roto Frank Fenster- und Türtechnologie, Leinfelden Echterdingen vorgetragen. Die Werkzeuge des Roto-Informationsmanagements gliedern sich in die Kategorien Bringen, Holen und Bringen/Holen (Workflow). Neben einem ausgereiften Intranet kommen eine Lotus Notes Datenbank, SAP und Siebel (ein CRM-System mit vielen Funktionalitäten) zum Einsatz. Bei Roto gelten folgende generellen Kommunikationsregeln:
  • Fragen zum Verständnis von schriftlichen Ausführungen direkt mit Verfasser klären
  • Mündliche Kommunikation ist schneller als schriftliche, zur Klärung von Sachverhalten und Verständnis, zur Abstimmung von Maßnahmen und Terminen
  • Schriftliche Kommunikation ist verbindlicher als mündliche zum Bestätigen von vereinbarten Maßnahmen und Terminen.
  • Terminänderungen sind rechtzeitig schriftlich zu kommunizieren.
  • Abweichungen von Vereinbarungen sind rechtzeitig und als Bringschuld schriftlich zu kommunizieren
  • Sicherstellen der Erreichbarkeit (Vertretungen) in den einzelnen Fachbereichen
Das nächste Clubtreffen wird am 11. Juni 2010 wieder in Altdorf stattfinden.
Themen werden dann sein:
  • Sind Zeichnungen noch nötig? Wie müssen nach internationalen Regeln Produkte beschrieben werden, damit sie hergestellt oder bestellt werden können. Ernst Ammon, Schäffler, Herzogenaurach
  • Argumente / Überzeugung von Geschäftsleitungen zur Initiierung von Projekten im Veränderungsmanagement Dirk Rönnecke, TQM2000, Leipzig
  • LEAN Management in der Praxis. Samuel Müller, FCI Connectors Deutschland, Nürnberg
Zum nächsten Treffen bitte anmelden bei:
AfQ Akademie für Qualitätsmanagement,
Dr.-Ing. Manfred Jahn, Fon 09187/931–300, Fax 09187/931–301, E-Mail: afq@taw.de,
AfQ Akademie für Qualitätsmanagement, Nürnberg, www.afq-taw.de
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