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Farbmessung am Kfz

VDA 280 - Neue Richtlinie
Farbmessung am Kfz

Farbmessung am Kfz
Bestimmung des Glanzgrades an lackierten Oberflächen
Die führenden Kfz-Hersteller haben in einem gemeinsamen Arbeitskreis mit den Farbmeßgeräteherstellern den sinnvollen Einsatz von Farbmeßgeräten an Kraftfahrzeugen diskutiert und die neue Richtlinie VDA 280 Teil 1-5 erarbeitet. Sie zeigt, welche Farbmeßsysteme an den verschiedenen Oberflächen im Kfz-Bereich sinnvoll zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden können.

Farbmessung zur Qualitätskontrolle kommt in vielen Bereichen der Industrie schon seit Jahren zum Einsatz. Unterschiedliche Meßgeometrien, Meßverfahren und verschiedene farbmetrische Auswertungen sorgen jedoch oft für Ärger mit Kunden, Auftraggebern und Zulieferern. In den meisten aller Reklamationsfälle führen Kommunikationsfehler zu unerwünschten Diskussionen. Denn häufig wird zwischen Zulieferer und Kunden zwar eine Farbmessung vereinbart, nicht aber das wichtige Umfeld mit den Randbedingungen festgelegt. Deshalb sind schon im Vorfeld folgende Fragen zu klären:

lWelche Oberflächen sollen bewertet werden, und wie kann durch eine definierte Vorgehensweise die Eigenart der Oberflächen berücksichtigt werden?
lWelche Meßgeometrie bzw. welches Meßverfahren wird eingesetzt, um vergleichbare Meßergebnisse zu erhalten?
Diese Probleme haben die Kfz- und Farbmeßgerätehersteller erkannt und einen Arbeitskreis „Farbmessung am Kfz“ gegründet. Seine Hauptaufgabe bestand darin, eine Richtlinie für die Festlegung eindeutiger Meßbedingungen für die verschiedenen Anwendungsfälle im Kfz-Bereich festzulegen. Die so entstandene Richtlinie VDA 280 – Farbmessung am Kraftfahrzeug – soll allen Anwendern ein verständliches und hilfreiches Regelwerk bieten, um reproduzierbare und vergleichbare Meßergebnisse zu erzielen. Sie gliedert sich in fünf Teile, die explizit für sich die verschiedenen Anwendungsfälle der Farbmessung an den unterschiedlichsten Oberflächen behandeln.
VDA 280/1
Farbmessung von Kunststoffoberflächen
Der Anwendungsbereich umfaßt die Farbmessung an genarbten, ungenarbten und lackierten Formteilen sowie an Folien und Slushhäuten. Die geeigneten Meßgeometrien sind d/8° und 45°/0° mit ringförmiger polychromatischer Beleuchtung bzw. deren Umkehrung. Es muß unter Ausschluß von Glanz gemessen werden. Bei der Vielzahl der auftretenden Oberflächen sollen die meßtechnischen Aussagen den visuellen Beobachtungen ähnlich sein (DIN 53236-B).
VDA 280/2 Farbmessung von Textilien
Der Anwendungsbereich der VDA 280/2 umfaßt nichtfluoreszierende Textilien. Geeignete Meßgeometrien sind d/8° mit Glanzeinschluß und 45°/0° mit zirkularer Beleuchtung und deren Umkehrung. Bei Textilien spielt die Probenvorbereitung eine sehr wichtige Rolle. Gerade hier geht die Richtlinie mit genauen Arbeitsanweisungen auf einzelne Meßaufgaben und -anforderungen ein.
VDA 280/3
Farbmessung von Automobillackierungen
Der Einsatzbereich umfaßt hochglänzende, nichtfluoreszierende, unilackierte Formteile. Hochglänzend bedeutet, daß der mit einem Glanzmeßgerät zu ermittelnde Reflektometerwert bei einem Winkel von 20 Grad größer als 70 Einheiten betragen muß (DIN 67530). Vorgeschrieben ist die 45°/0°- Meßgeometrie mit zirkularer Beleuchtung und deren Umkehrung.
VDA 280/4
Farbmessung von Automobillackierungen
Der Einsatzbereich umfaßt hochglänzende, nichtfluoreszierende effektlackierte Formteile.
VDA 280/5
Kalibrierung von Farbmeßgeräten
Der fünfte Teil der Richtlinie umfaßt das Thema „Kalibrierung von Farbmeßgeräten“. Gerade der „Kalibriervorgang“ bei Farbmeßgeräten verlangt vom Anwender höchste Sorgfalt und Präzision. Die verwendeten Kalibrierstandards sind pfleglich zu behandeln und nach den Empfehlungen der Meßgerätehersteller zu handhaben. Nur dann erhält der Anwender reproduzierbare und vergleichbare Meßergebnisse.
Verfahren zur Feststellung von Meßunsicherheiten
Weiterhin wird in den einzelnen Teilen der VDA 280 auf die Charakterisierung der erzielbaren Meßgenauigkeit und der kleinsten sinnvollen Toleranzen eingegangen. Ebenso werden Verfahren zur Feststellung von Meßunsicherheiten vorgeschlagen.
Um von vornherein Kommunikationsschwierigkeiten auszuschließen, ist eine richtige und vollständige Dokumentation der Meßergebnisse unumgänglich. Zwischen Abnehmern und Zulieferern müssen ganz bestimmte Randbedingungen vereinbart und dokumentiert werden.
Eine Einhaltung der in den Richtlinien beschriebenen Empfehlungen und der Einsatz von Farbmeßgeräten neuester Generation lassen sichere und vergleichbare Meßergebnisse zu. Heutige Farbmeßgeräte halten die Forderungen der Normen und Richtlinien genau ein. Alle modernen Farbmeßgeräte für den mobilen, portablen Einsatz wie auch Laborfarbmeßgeräte arbeiten heute nach dem Spektralverfahren.
Kleinstes spektrales Farbmeßgerät
Viele potentielle Farbmeßanwender benötigen Farbmeßgeräte, die klein, handlich, portabel und batteriebetrieben sind. Diese Geräte kommen beim technischen Außendienst als kompletter, spektraler Farbmeßplatz in Verbindung mit einem Laptop und komfortablen QC-Softwarepaketen zum Einsatz. All diese Wünsche wurden im „spectro-pen“ integriert. Durch Verwendung neuester, optischer und elektronischer Komponenten ist ein einfach zu bedienendes, den Normen und Richtlinien entsprechendes spektrales Farbmeßgerät entstanden. Die spektrale Farbmessung erfolgt im sichtbaren Bereich zwischen 400 und 700 nm in Abständen von 20 nm. Die Beleuchtung erfolgt ringförmig mit polychromatischer Lichtquelle unter 45 Grad, die Beobachtung findet normgerecht unter 0 Grad statt. Die farbmetrischen Auswertungen erfolgen gemäß allen internationalen Normen.
Weitere Informationen A QE 501
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