Völlig ausgebucht war die Erstauflage des Fraunhofer Vision Technologietags am Magdeburger Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Anfang Oktober. Unter dem Thema: „Innovative Technologien für die industrielle Qualitätssicherung mit Bildverarbeitung“ wurden den rund 150 Gästen an zwei Tagen die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Bildverarbeitungstechnologien aufgezeigt.
Parallel zu den Vorträgen fand eine Ausstellung mit aktuellen Exponaten statt, mit der die theoretischen Grundlagen gleich praktisch untermauert werden konnten.
Die Auswahl der richtigen Technologie für die eigene Aufgabenstellung ist von großer Bedeutung für den erfolgreichen Einsatz von Bildverarbeitung. Nach wie vor gibt es für die meisten Aufgabenstellungen keine Systeme »von der Stange«. Je nach Materialeigenschaft des Prüflings und den messtechnischen Anforderungen können die unterschiedlichsten Verfahren zum Einsatz kommen. Die 20 Referenten des Technologietags stellten in Kurzreferaten die wichtigsten Technologien vor, zeigten ihre Vor- und Nachteile auf und gaben so einen Einblick in die technische Realisierbarkeit eigener Anwendungen. Die einzelnen Themenbereiche gliederten sich in vier Sparten: Inspektion und Charakterisierung von Oberflächen, Optische 3-D-Messtechnik und -Objekterkennung, Röntgentechnik und Wärmefluss-Thermographie. Neben einer Einführung in die einzelnen Techniken stand der Praxisbezug an oberster Stelle: An ausgewählten Beispiellösungen wurden die Funktionsweisen der einzelnen Technologien näher beschrieben und allgemeinverständlich dargestellt. Die parallel zu den Vorträgen organisierte Ausstellung mit aktuellen Exponaten veranschaulichte die in den Referaten vorgestellten Prinzipien und lud die Teilnehmer zu Fachgesprächen über die Lösung eigener Problemstellungen ein.
Verschiedene Technologien für erfolgreichen Einsatz
Die »Inspektion und Charakterisierung von Oberflächen« und die »Optische 3-D-Messtechnik und –Objekterkennung« sind mittlerweile zwei etablierte und bekannte Anwendungsbereiche der industriellen Bildverarbeitung. Die Technologien in beiden Bereichen werden allerdings stetig weiterentwickelt, so dass immer höhere Prüfgeschwindigkeiten, kompaktere Bauweisen und die Erfassung zusätzlicher Eigenschaften möglich sind. Daraus resultierend eröffnen sich für beide Techniken immer neue Anwendungsbereiche.
Die »Röntgentechnik« und die neuen Verfahren der »(Mikro-)Computertomographie« erlauben wie die »Wärmefluss-Thermographie« einen Blick in das Innere von Prüflingen und können so z. B. Auskunft über Lunker, Risse, Fremdkörper oder fehlende Verklebungen geben. Beide Techniken werden erst in den letzten Jahren verstärkt für die industrielle Bildverarbeitung genutzt; haben sich aber in vielen Anwendungen als zuverlässige Prüfmethode bewiesen.
Außerdem warfen die Referenten einen Blick in die Zukunft und berichteten über aktuelle Versuche mit bildgebenden Verfahren auf Basis von »Terahertz-, Mini- und Mikrowellen«. Beide Verfahren befinden sich zwar noch im Entwicklungsstadium, erste Ergebnisse sind aber vielversprechend. Die Fraunhofer-Allianz Vision bündelt das Know-how der Fraunhofer-Institute im Bereich des maschinellen Sehens, der Bildverarbeitung und der optischen Messtechnik. Ein großer Teil der Arbeiten zielt auf den Einsatz von Bildverarbeitungssystemen in der Fertigung und in der Qualitätssicherung ab. Die unterschiedlichen Kompetenzen der in der Fraunhofer-Allianz Vision zusammen geschlossenen Institute erlauben eine große Auswahl an unterschiedlichen Technologien, die je nach Aufgabenstellung angewendet werden können. Zu den einzelnen Technologien bietet die Fraunhofer-Allianz Vision auch regelmäßig zweitätige Praxisseminare an, die sich auf einen Themenbereich konzentrieren und sich somit intensiver mit einzelnen Problemstellungen auseinandersetzen.
Fraunhofer-Allianz Vision, Erlangen
QE 522
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