Startseite » Allgemein »

Gestählte Qualität

voestalpine Schienen GmbH baut auf Zertifizierung von DNV
Gestählte Qualität

Mit der EMAS-Validierung und Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 demonstriert die österreichische voestalpine Schienen GmbH ihre Verpflichtung zur Qualität beim Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.

Die Schwerlastbahn im australischen Busch, die Metro in Bangkok, das berühmte Cable Car in San Francisco und der Zug im Euro-Tunnel zwischen Frankreich und England: sie alle fahren auf Schienen des österreichischen Stahlherstellers Voestalpine. Auch wenn die meisten Reisenden den Stahlwegen unter ihnen kaum Beachtung schenken; moderne Schienen sind ein High-Tech-Produkt. Immer schnellere Züge im Personenverkehr und immer höhere Achslasten bei den Gütertransporten verlangen den Gleisen einiges ab. Schienen sind eines der am stärksten beanspruchten Stahlprodukte überhaupt, gleichzeitig aber auch eine Sicherheitskomponente, von deren problemfreier Funktion Menschenleben und hohe Vermögenswerte abhängen. Hinzu kommt, dass Wartungs- und Instandhaltungskosten in Zeiten knapper öffentlicher Mittel gering sein müssen. Und möglichst leise sollen die Züge auch noch darüber hinwegdonnern. Das alles führt dazu, dass die Herstellung von Schienen – vor Jahren noch ein Standardgeschäft für viele Stahlverarbeiter – heute nur noch in der Hand von wenigen spezialisierten Unternehmen liegt.

Schienen der Weltklasse
Eines dieser Unternehmen ist die österreichische voestalpine Schienen GmbH in Leoben-Donawitz, Steiermark. Rund 450 Mitarbeiter verarbeiten im modernsten Schienenwalzwerk der Welt jedes Jahr über 350.000 Tonnen Stahl. Mehr als 3.000 Kilometer Schienenweg lassen sich damit verlegen. Und das Geschäft boomt. Um mit den Anforderungen auf dem Weltmarkt Schritt halten zu können, baute der Konzern die Produktionsstätte Leoben-Donawitz zum größten schienenherstellenden Standort in Europa aus. Das neue Schienenwalzwerk der voestalpine, das am 29. Juni 2006 mit einem offiziellen Festakt eröffnet wurde, stellt den bisherigen Höhepunkt eines umfangreichen Investitionsprogrammes der voestalpine Schienen GmbH dar. In den vergangenen 15 Jahren wurden mehr als 200 Mio. EUR in den Ausbau und die Modernisierung der Schienenproduktion investiert.
Bei der neuen Anlage am Standort Leoben-Donawitz handelt es sich um das modernste Schienenwalzwerk der Welt. Es ist mit technologischen Alleinstellungsmerkmalen wie zum Beispiel der „ultra-flexible rolling“-(UFR)-Technologie ausgestattet, die zusätzlich zur erheblichen Reduzierung der Toleranzen eine Just-in-Time Schienenproduktion ermöglicht. Das Schienenwalzwerk wurde gemeinsam mit dem italienischen Anlagenbauunternehmen Danieli errichtet.
Das neue Werk entstand an der gleichen Stelle, an der die alten Walzgerüste standen. Da das nur funktioniert, wenn die Produktion während der Bauarbeiten stillsteht, musste ein Projektmanagement her, welches die Abwicklung innerhalb der streng vorgegebenen Zeiträume überwachte und steuerte. Dazu gehörten sämtliche Vorarbeiten am Standort und die Koordination der Vormontage großer Teile des Werkes, die zum Teil in Italien stattfanden, sowie umfangreiche Testläufe und Schulungen der Mitarbeiter. Um den Produktionsstillstand so gering wie möglich zu halten, produzierte die bisherige Schienenwalzstraße bis zum Beginn der Hauptumbauphase Anfang Dezember 2005. Danach wurde sie in nur zwei Monaten vollständig abgetragen und durch die neue Anlage ersetzt. Dies bedeutete Montagearbeiten unter Hochdruck rund um die Uhr und natürlich auch über die Feiertage.
Risikominimierung beim modernsten Walzwerk der Welt
„Bei solch einem komplexen Projekt gilt es, vorab alle möglichen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich auszuschließen. Deshalb haben wir beim letzten Audit den DNV-Zertifizierungsansatz Risk Based Certification genutzt und genau dieses Thema als Schwerpunktthema definiert“, erklärt Hermann Rauscher, Managementbeauftragter der voestalpine Schienen GmbH.
Risk Based Certification ist der exklusive DNV Ansatz für alle Managementsystem-Audits. Der Ansatz zielt darauf ab, Unternehmen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen, indem sich die Audits auf genau diejenigen Bereiche konzentrieren, die sich im Falle einer nicht ausreichenden Beherrschung geschäftskritisch auswirken könnten. So entsteht für den Kunden neben der Überprüfung der Anforderungen der jeweiligen Standards ein echter Mehrwert. Diese Vorgehensweise gilt für alle DNV-Standorte auf der ganzen Welt.
Risiken unter die Lupe genommen
Im Rahmen des Zertifizierungsaudit durch DNV wurde das komplexe Management des Großprojektes genau unter die Lupe genommen. Vor allem auf die Abgrenzung zum Betrieb, die Verantwortlichkeiten und die übergeordnete Koordination legten die DNV-Auditoren ihr Augenmerk. Verbesserungen, insbesondere bei den Begleitprojekten, ergaben sich damit fast von alleine. Auch die Mitarbeiter waren durch die praxisnahe Begleitung des Projektes sensibilisiert. „Dadurch, dass in allen Gesprächen auf das Thema eingegangen wurde, bekamen wir einen zusätzlichen externen Impuls zur Kommunikation der Wichtigkeit dieses Themas“, erläutert Gudrun Bannert, stellvertretende Managementbeauftragte der voestalpine Schienen GmbH.
Das Projektmanagement voestalpine Schienen bekam dabei großes Lob von dem leitenden DNV-Auditor Volkmar Rändler. „Das Projektmanagement zum Monitoring der Aktivitäten des Gesamtumbaus war sehr gut geeignet, um frühzeitig Abweichungen zum Termin und Ressourcenplan zu erkennen.“ Kein Wunder also, dass das neue Schienenwalzwerk am 31. Januar dieses Jahres, fünf Tage vor dem eigentlichen Plantermin, seine Arbeit aufnehmen konnte. Hans Pfeiler, Sprecher der Geschäftsführung der voestalpine Schienen GmbH freut sich immer noch über diesen Erfolg: „Mit der erfolgreichen Aufnahme des Warmbetriebes haben wir eine neue Ära der Schienenproduktion eingeleitet. Der Kundennutzen steht mehr denn je im Zentrum aller unserer Aktivitäten“.
Neue Ära der Schienenproduktion
Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der Anlage eröffnet sich eine neue Dimension der Schienenherstellung. Die voestalpine erzeugt nicht nur einzigartige Hochleistungsschienen und setzt neue Standards in der Reduktion von Life-Cycle-Kosten, sondern startet jetzt auch in eine neue Ära der Toleranzen-Minimierung und Flexibilität. In diesem Sinne wurde in modernste Herstelltechnologien investiert, zum Beispiel in die Just-in-Time-Produktion von Schienen als Weltneuheit.
Rund drei Monate nach der offiziellen Eröffnung zog die voestalpine eine erste Erfolgsbilanz über ihr neues Schienenwalzwerk in Leoben-Donawitz. „Sowohl die Produktionsmengen, die sogar noch über unseren eigenen hohen Erwartungen liegen, als auch der anspruchsvolle Produktmix zeigen, dass unsere Neuinvestition voll gegriffen hat“, erklärt Hans Pfeiler von der voestalpine Schienen GmbH. Seit dem Produktionsstart Ende Januar 2006 wurden in der neuen Anlage bereits mehr als 210.000 Tonnen Schienen und 20.000 Tonnen Spezialknüppel hergestellt – deutlich mehr als jemals zuvor im selben Zeitraum.
Integriertes Managementsystem
Dass Qualität auf der Schiene nicht nur für die Verkehrsunternehmen, sondern auch für die Infrastruktur gilt, erkannte man bei voestalpine schon früh. Als erster zertifizierter Schienenhersteller in Europa erhielt die voestalpine Schienen 1993 das DNV-Zertifikat nach ISO 9001. „Da DNV innerhalb unseres Konzern bereits als international anerkannter Zertifizierer bekannt war und uns als kompetent und partnerschaftlich empfohlen wurde, stand unsere Auswahl fest“ sagt Hermann Rauscher. „Seitdem sind unsere Erfahrungen mit DNV durchgängig positiv“. Die interne Suche nach Materialverschwendung, aber auch Anforderungen von Kunden und nicht zuletzt Vorgaben der Konzernführung führten 1996 zu der Entscheidung, ein Umweltmanagementsystem zu implementieren. DNV zertifizierte das System 1998 erfolgreich nach ISO 14001 und validierte die EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) Umwelterklärung. 2001 folgte die Integration und Zertifizierung des Arbeitsschutzes nach OHSAS 18001. Auch das deutsche Tochterunternehmen der voestalpine Bahnsysteme GmbH & Co KG, die TSTG Schienen Technik GmbH, setzt auf Qualität sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Der Lieferant der Deutschen Bahn entwickelt und produziert im Herzen des traditionsreichen Stahlstandortes Duisburg. Das integrierte Managementsystem nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 ist ebenfalls erfolgreich durch DNV zertifiziert. Dafür verlieh die Bahn dem Unternehmen das Q1-Zertifikat, das nur Lieferanten bekommen, die bei der Qualität und der Kundenzufriedenheit ein gleich bleibend hohes Niveau erreichen.
Ausgezeichnete Umweltleistungen
Doch nicht nur von den Kunden gab es Auszeichnungen. Der Standort Donawitz wurde vom österreichischen Lebensministerium 2005 mit dem EMAS-Preis ausgezeichnet. Der Preis würdigt die Darstellung der betrieblichen Verbesserungen in der EMAS Umwelterklärung. Gudrun Bannert, stv. Managementbeauftragte der voestalpine Schienen GmbH, sieht die freiwillige Teilnahme am EMAS-System als wirksame Öffentlichkeitsarbeit. „In unserer öffentlichen Umwelterklärung informieren wir über unsere Umweltpolitik, das Umweltmanagementsystem, die wesentlichen Umweltauswirkungen, das Arbeitsschutz-Managementsystem, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess, die Umweltziele, das Umweltprogramm und dessen Status“, erklärt sie.
DNV, Essen
QE 505

DNV
DNV (Det Norske Veritas) ist eine unabhängige Stiftung und ein globaler Anbieter von Dienstleistungen zum Risikomanagement. Unternehmensziel ist der Schutz von Leben, Eigentum und Umwelt. Gegründet 1864 in Norwegen, beschäftigt DNV heute 7.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern und 300 Niederlassungen. Auf dem Gebiet der Zertifizierung verfügt DNV über langjährige Erfahrungen in zahlreichen Industriezweigen, vor allem in der Lebensmittel- und Automobilindustrie, Energie- und Versorgungswirtschaft, Öl- und Gasindustrie, Prozessindustrie, Transport und Logistik. Insgesamt hat DNV weltweit mehr als 65.000 Zertifikate ausgestellt. Von Managementsystem-Zertifizierungen über Produktzertifizierungen, risikobasierten Assessments und kundenspezifischen Prozess Assessments bis hin zu qualifizierten Auditorenausbildungen: DNV hält für jeden Bedarf die passende Lösung bereit.

voestalpine Schienen GmbH
Die voestalpine Schienen GmbH gehört zum österreichischen voestalpine Konzern. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich vom Mischkonzern zu einem Mobilitätsunternehmen gewandelt. Etwa die Hälfte des Konzernumsatzes wird durch Lieferungen an die Automobil- und Eisenbahnindustrie erzielt. Rund 40 Prozent der knapp 23.000 Mitarbeiter sind an Produktions- und Entwicklungsstandorten in mehr als 30 Ländern der Welt beschäftigt. Die vier operativen Einheiten des voestalpine Konzerns gehören in ihrem jeweiligen Segment zu den führenden Anbietern: Die Division Automotive hat sich als Komplettanbieter im Bereich der Karosserie etabliert, die Division Profilform ist Europas erfolgreichster Hersteller von Spezialrohren und -profilen. Die Division Bahnsysteme ist Weltmarktführer bei Schienen, Weichen und als Full-Service-Anbieter im schienengebundenen Bahnfahrweg. Und die Division Stahl zählt zu den Top-Lieferanten der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie

Risk Based Certification
Risk Based Certification ist DNVs weltweit exklusiver Ansatz für die Zertifizierung von Managementsystemen. Im Vorfeld eines Audits definiert dabei der Kunde mit Unterstützung des Auditors Schwerpunktthemen, das heißt Bereiche oder Prozesse, die sich im Falle einer nicht ausreichenden Beherrschung geschäftskritisch auswirken könnten. DNV bewertet anschließend, wie diese kritischen Themen innerhalb des Managementsystems behandelt werden und identifiziert, wo sich Verbesserungspotenzial verbirgt. Parallel dazu wird die Erfüllung der Anforderungen der jeweiligen Standards überprüft. Vorausgesetzt, die Anforderungen der Standards sind erfüllt, ist das formale Ergebnis die Ausstellung des Zertifikats. Als zusätzlichen Mehrwert erhält der Kunde eine Bewertung der Leistungen seiner vorab definierten Schwerpunktthemen in Zusammenhang mit seinem Managementsystem.

EMAS
Seit 1993 gilt das europäische System für Umweltmanagement EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). EMAS ist ein freiwilliges System für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Als weiter reichende Variante von ISO 14001 kann sie mit bestehenden Managementsystemen verbunden werden. Sie verlangt unter anderem die Veröffentlichung einer regelmäßigen Umwelterklärung, um die Leistungen für die Umwelt darzustellen.
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de