Das Prüfen von Werkstoffen ist komplex und beinhaltet mehr als das einfache Wort „Werkstoffprüfung“ verspricht.
Nachdem der Mensch einst als erstes Zeichen von Kultur Gerätschaften aus Holz und Stein verziert und deren Oberflächen bearbeitet hat, verwendet er heute kaum noch einen Stoff, wie „Gott ihn schuf“. Während die Kunst des Vergoldens, Emailarbeiten und Lacktechniken schon uralt sind, doktern Wissenschaftler heute an Materialgefügen solange herum, bis diese ganz bestimmte Ansprüche an Festigkeit und Lebensdauer, Flexiblität, Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen oder Recyclingfähigkeit erfüllen, um nur einige zu nennen. Diese Kennwerte müssen ermittelt werden. Zwischen der Entwicklung der dazu notwendigen Werkstoffprüfung und den Fortschritten auf dem Gebiet der Gewinnung, Verarbeitung, Einsatz und Wiederverwertung sowie Entsorgung von Werkstoffen besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. Denn jeder neue Werkstoff erfordert ein angepasstes Prüfverfahren. Vielen von uns ist noch die Zerreißmaschine ein Inbegriff von Materialprüfung. Durch neue Technologien wie dem magnetinduktiven Prüfverfahren gehört sie heute mehr und mehr der Vergangenheit an. Mit dem Einzug der immer kostengünstiger und leistungsfähiger werdenden Rechnersysteme kamen die Universalprüfmaschinen in die Labors, ausgerüstet mit Software und modernster Digitaltechnik. Das Prüfsystem der Zukunft wird noch flexibler sein und über ein erweitertes Expertenwissen verfügen. Die Elektronik wird Schnittstellen für die Integration anderer Geräte besitzen. Auch neue Technologien der Datenspeicherung, die Multimedia-Fähigkeit sowie Fernwartung und Teleservice werden verstärkt zum Einsatz kommen.
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