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Kalibrierung der Meßmittel

Die IS09000-Vorschriften werden nicht immer erfüllt
Kalibrierung der Meßmittel

Die Qualitätsmanagementsysteme, die immer mehr in den Firmen eingeführt werden, erfordern unter anderem, daß die in den verschiedenen Abteilungen verwendeten Meßmittel regelmäßig überprüft und kalibriert werden. Dadurch entsteht ein immer größer werdender Markt für neue Dienstleister, die Kalibrierungen für Meß- und Prüfinstrumente anbieten. Die Qualitätsunterschiede im Service sind dabei vom Kunden jedoch nur schwer zu erkennen.

In § 4.11 Prüfmittelüberwachung der Normen IS09001/9002/9003 sind die Anforderungen für ein regelmäßiges Überprüfen, Kalibrieren und Instandhalten von Prüfmitteln genau beschrieben.

Es ist zu beachten, daß dieses Dokument auch für die Audits von
ISO 9001/9002/9003 Gültigkeit besitzt. Einige wichtige Punkte dieses Dokuments werden in diesem Artikel behandelt.
Die Kalibrierung
Die Kalibrierung eines Meßmittels ist die Gesamtheit der Arbeiten, die eine definierte Übereinstimmung zwischen Meßgerät und Meßmittel herstellt. Die Meßergebnisse können in einem Dokument, dem sogenannten Kalibrierzertifikat, festgehalten werden.
Der wichtigste Faktor bei einer Kalibrierung ist das Meßmittel. Dieses muß direkt auf nationale oder internationale Normale rückführbar sein, wobei die Unsicherheiten bekannt sein müssen. Im Fall von Messungen, die mehrere Meßmittel involvieren (Oszilloskope und Sonden oder Dämpfungsglieder), ist es wesentlich, daß diese aufgeführt werden und die resultierende Gesamt-Unsicherheit angegeben ist. Es ist zu beachten, daß alle beeinflussenden Faktoren mit einbezogen werden (wie z. B. Frequenzband, Reflexionsfaktoren usw.). Es ist in diesem Fall ebenfalls wesentlich, daß die Meßprozeduren den Gebrauch dieser Meßmittel so spezifizieren, daß immer eine maximale Auflösung (z. B.: Einstellung des Oszilloskops) erzielt wird. Die Unsicherheiten werden während der Kalibrierung für jede verwendete Einstellung berechnet.
Zusammenfassend müssen folgende Punkte besonders beachtet werden:
– Die Kalibrierprozedur
l Das zu verwendende
l Equipment
l Die Unsicherheiten
l Die Rückführbarkeit.
Dienstleister von Meß- und Prüfmittel-Kalibrierungen kann man in zwei Kategorien einteilen:
l Anbieter von rückführbaren und
l Anbieter von akkreditierten Kalibrierungen.
Die akkreditierten Stellen:
Die vom DKD oder einem der vergleichbaren anerkannten akkreditierten Stellen (COFRAC in Frankreich, SAS in der Schweiz, NAMAS in England, etc., insgesamt 15 Stellen) garantieren im Bereich Ihrer Akkreditierung, daß die angebotenen Kalibrierarbeiten konform zu den Anforderungen der Akkreditierungsorganisation sind. Bevor man sich an eine dieser Stellen wendet, sollte man sich jedoch im Vorfeld vergewissern, daß der Bereich der Akkreditierung den zu kalibrierenden Größen des Instruments entspricht (z. B. deckt der DKD nicht alle Bereiche ab, die nötig sind, um EMV-Impulsgeneratoren zu kalibrieren). Außerdem sollte man sicherstellen, daß die Kalibrierarbeiten auch tatsächlich in bezug zur vorgesehenen Verwendung des zu kalibrierenden Instruments durchgeführt werden.
Die rückführbaren Stellen:
§ 4.11 DIN/IS09001 spezifiziert den Inhalt einer rückführbaren Kalibrierung. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, daß viele (auch ISO 9000-zertifizierte) Organisationen, die rückführbare Kalibrierungen anbieten, nicht alle Bedingungen zufriedenstellend erfüllen.
Bevor man sich an einen Serviceanbieter wendet, ist es ratsam, folgende Punkte zu prüfen:
– Ist der Anbieter in der Lage, einen Service entsprechend der vorgesehenen Verwendung des zu kalibrierenden Instruments zu bieten (z. B. Kalibrierung eines EMV-Impulsgenerators nach der Norm IEC/EN 610004-X)?
– Ist die Rückführbarkeit der Meßmittel direkt auf nationale oder internationale Normale gesichert? Es muß ausgeschlossen sein, daß ein Oszilloskop oder eine Sonde nur indirekt über eine Zwischenstelle rückführbar sind.
– Sind die verwendeten Meßmittel den durchzuführenden Messungen angepaßt?
– Werden alle benötigten Größen gemessen (einige Dienstleister messen nur die Größen, die sie selbst messen können)?
– Sind die Meßunsicherheiten angegeben und stehen sie in bezug zu den zu messenden Größen (viele Dienstleister beherrschen die Meßunsicherheiten nicht)?
– Verfügt der Serviceanbieter über einQM-System?
Der Anbieter muß ein Kalibrierzertifikat mitliefern, das folgende Punkte dokumentiert:
l Die vollständige Beschreibung
des gemessenen Instruments.
– Die Liste der verwendeten Meßmittel und die Belege für ihre Rückführbarkeit.
l die Unsicherheiten für alle durch
geführten Messungen.
l Die technische Referenz der verwendeten Kalibriermethode.
l Meßwerte.
l Eine Beurteilung der Konformität
des gemessenen Instruments.
Das 1997 gegründete Schaffner Customer Support Centre gehört zu den wenigen Kalibrierlabors in Mitteleuropa, das in der Lage ist, EMV-Störimpulsgeneratoren fachgerecht zu kalibrieren. Ob akkreditierte oder rückführbare Kalibrierung, bei Terminabsprache werden alle Geräte innerhalb 48 Stunden kalibriert. Ein mobiler Vor-Ort-Kalibrierdienst spart dem Auftraggeber Versandkosten, Zeit und Verpackungsärger.
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