Die Qualitätsprüfung von Produkten erfolgt häufig am Ende des Produktionsprozesses. Doch ist die Prüfung am Ende der üblicherweise teuren Veredelung von Halbzeugen auch der richtige Weg?
Siemens geht in der Fertigung von Hochspannungsisolatoren einen anderen Weg. Traditionell wurden fertige Produkte u.a. einer Zugbelastung unterzogen. Ziel war es dabei, unsichere Pressungen zu erkennen. Ursache dieses Mangels ist, dass während des Aufpressens der Armaturen auf den Träger letzterer brechen kann.
Der Bruch wird durch die Armatur verdeckt und bleibt bis zu der finalen Überprüfung häufig unentdeckt. Die wirtschaftliche Konsequenz ist, dass die Veredelung des defekten Rohlings zu erheblichen Kosten und Kapazitätsbindung führt. In der Diskussion mit MEDAV als Spezialisten für Körperschallanalyse gelang es, den kritischen Press-vorgang für die Armaturen online zu überwachen. Mit einem Beschleunigungsaufnehmer wird der Körperschall an der Maschine aufgezeichnet, eine spezielle Adaption der Sensorik ist nicht erforderlich. Das Messsystem ANOVIS zeichnet in Echtzeit den Körperschall auf und analysiert ihn. Da Messung und Analyse parallel zum Pressvorgang erfolgen, führt die Körperschallanalyse zu keiner Verlängerung des Arbeitsschritts.
Durch eine automatisierte Maschinenschnittstelle können zudem verschiedene Maschinenparameter wie etwa der definierte SOLL-Druck protokolliert werden. Die Messergebnisse mit den zusätzlichen Betriebsdaten werden in einer Datenbank gespeichert.
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