Mit dem Gieß-Spannverfahren von Witte können beliebig geformte Werkstücke schnell und kostengünstig gehalten werden.
Dazu wird das Ausgangsmaterial – in aller Regel ein Plattenabschnitt – gespannt, die erste Seite bearbeitet und noch in dieser Aufspannung mit einer erwärmten Speziallegierung um- und ausgegossen. Da die Flüssigkeit jede Kontur umschließt, können nahezu alle Werkstückformen gehalten werden. Beim Erkalten expandiert die Legierung um etwa 0,4 Prozent, so dass eine feste Spannung erzielt wird.
Das Werkstück mit dem umgebenden Restmaterial des Plattenzuschnitts wird nun zur Bearbeitung der Rückseite umgedreht und zum Beispiel mit Vakuum gespannt. Da das Werkstück fest eingebettet ist, kommt es während der Fräsbearbeitung weder zu Vibrationen noch zu Formänderungen.
Um das Werkstück nach der Bearbeitung wieder aus dem Spannmaterial zu lösen, wird es in ein Wasserbad gelegt. Die erstarrte Legierung schmilzt bereits bei 70 Grad Celsius und trennt sich von dem Bauteil. Dabei verbindet sie sich nicht mit dem Wasser, sondern setzt sich am Behälterboden ab und kann somit für stets neue Spannvorgänge verwendet werden.
Zur Anwendung des Gieß-Spannverfahrens sind lediglich die niedrigschmelzende Legierung, eine Heizplatte und zwei Behälter erforderlich. Es eignet sich für unterschiedliche Materialien wie Stähle, Bunt- und Edelmetalle, Aluminium, Kupfer, Messing und Kunststoffe.
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