Ob Gammelfleisch im Döner, Antibiotika im Schweinefleisch oder jüngst die zu hohen Dioxin-Werte in Eiern: Mit trauriger Regelmäßigkeit erschüttern Lebensmittelskandale die Republik. In einer Studie ging die unabhängige Stiftung DNV (Det Norske Veritas) in Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn nun der Frage nach, welchen Wert die Ernährungsbranche der Nachhaltigkeit und Bio-Produktion beimisst – zum Teil mit überraschenden Ergebnissen.
Befragt wurden rund 5.000 Unternehmen aus der Rohstoff produzierenden Landwirtschaft, der verarbeitenden Nahrungsmittelindustrie und aus dem Lebensmittelhandel. Dabei standen Fragen zur geographischen Herkunft der Rohstoffe und zum biologisch erzeugten Anteil an der Gesamtproduktion im Fokus. Außerdem fragte DNV nach dem Stellenwert von Nachhaltigkeitskriterien für die Hersteller. Wichtigster Faktor: Wie weit ist Nachhaltigkeit bereits in die Wertschöpfungskette integriert? Bei der geographischen Verteilung der Rohstoffproduktion fiel auf, dass mit 38 Prozent die regionale Produktion inzwischen knapp vor national (30 Prozent) und global erzeugter Ware (32 Prozent) rangiert. Verblüfft waren die DNV-Forscher über die Antworten zur Nachhaltigkeit: Zwar hält der überwiegende Teil der Befragten Nachhaltigkeitskriterien für sinnvoll und wichtig. Gleichzeitig gaben aber 41 Prozent an, nur unzureichend über Nachhaltigkeitsindikatoren informiert zu sein.
DNV Business Assurance, Essen www.dnv.de
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