„Die Bildverarbeitungsindustrie entwickelt sich dynamisch und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Perspektiven für die Vision 2022 sind daher vielversprechend und die Erwartungen hoch“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Anne Wendel, Referentin in der Fachabteilung Machine Vision im VDMA Fachverband Robotik + Automation, unterstreicht die Entwicklung der Bildverarbeitungsindustrie: „Die Robotik- und Automationsbranche und ganz besonders die industrielle Bildverarbeitungsindustrie verzeichnen volle Auftragsbücher.“
Branche steuert
auf Rekordkurs
Im vergangenen Jahr wurde in der europäischen Branche laut Marktbefragung des VDMA ein Umsatzplus von 17 % verzeichnet. In Deutschland betrug das Plus 16 % – und war damit das höchste aller drei Teilbranchen von Robotik + Automation.
Und auch die Prognosen für 2022 fallen laut Wendel trotz geringerer Erwartungen durch gestörte Zulieferketten – insbesondere ein Mangel an Elektrotechnik- und Elektronikkomponenten verlängert die Lieferzeiten – positiv aus. Die VDMA-Prognosen sagen ein Plus von 5 % und damit einen Umsatz von 3,2 Mrd. Euro für die deutsche industrielle Bildverarbeitungsindustrie voraus – so viel wie nie zuvor. Für die gesamte Robotik und Automation wird mit einem Umsatzplus von 6 % auf 14,4 Mrd. Euro gerechnet. „Dies lässt uns positiv auf die Vision 2022 blicken“, so Wendel.
Die Bildverarbeitung ist also auf dem Vormarsch – und dies nicht nur in der industriellen Automation. Die ausstellenden Unternehmen zeigen, welche Chancen Bildverarbeitung für unterschiedliche Branchen bietet; unter anderem für die Medizin- und Pharmaindustrie, die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, die Verkehrstechnik und Infrastruktur, den Retail und Einzelhandel, die Automotive- und Zuliefererindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Logistik.
Neue Trendthemen wie zum Beispiel das autonome Fahren oder Anwendungen in der Landwirtschaft mit Hyperspektraltechnologie übernehmen somit das Feld. Und künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. So auch auf der Vision. Angesichts der technischen Entwicklungen ist Florian Niethammer, Leiter Messen & Events bei der Messe Stuttgart, überzeugt, dass die Vision für unzählige Anwenderbranchen die passenden Lösungen bietet: „Es wird spannend sein zu sehen, welche neuen Möglichkeiten das Thema Hyperspectral Imaging bietet, wo es bei den Trendthemen KI und Deep Learning hin geht und welche neuen Entwicklungen im Bereich Embedded Vision und 3D zu sehen sein werden.“
Rund ein Viertel mehr Aussteller als im Vorjahr
Diese Einschätzung spiegelt sich auch in den Ausstellerzahlen wider: „Insgesamt rechnen wir bei den Ausstellerzahlen mit einem Wachstum von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Niethammer im Vorfeld der Messe. Neben nationalen und internationalen Keyplayern begrüßt die Messe in diesem Jahr viele neue Akteure. Rund 17 % der angemeldeten Unternehmen sind erstmals dabei; darunter zum Beispiel Beckhoff Automation.
Die steigenden Ausstellerzahlen spiegeln sich auch in der bespielten Fläche wider: Erneut findet die Vision in der Paul Horn Halle (Halle 10) sowie der Alfred Kärcher Halle (Halle 8) statt. Die beiden Hallen sind im Vergleich zum Herbst 2021 allerdings rund ein Viertel mehr belegt: Auf 25.000 m2 dreht sich somit in Stuttgart alles um das Thema Bildverarbeitung.