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Marktlücken erkennen

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Marktlücken erkennen

Dipl.-Ing. Volker von Schintling-Horny, Stockhausen, Ratingen

Immer wieder gibt es Marktlücken, die von einigen wenigen entdeckt werden. Früher sagte man: „Das sind die Nieschen-Ottos.“ Und so möchte ich auch hier das Geschehen seit Einführung der DIN EN ISO 9000 ff. bezeichnen.
Auf dem weiten Feld des Kalibrierens haben viele Firmen begriffen, daß hier neben der Produktion eine günstige Chance besteht, im Dienstleistungssektor die Qualität der Produkte zu steigern. Wir sehen dies beispielsweise bei Daimler Benz, Philips-Fluke oder Testo, die eigens zu diesem Zweck eigene separate Kalibrierfirmen gegründet haben, um neben DKD-Kalibrierungen auch Werkskalibrierungen für eigene Produkte und Fremdfabrikate durchzuführen. Viele Kalibrierdienste sind ursprünglich aus stillgelegten Werksteilen von Krupp, Thyssen, Saarstahl oder anderen entstanden. Daraus ergibt sich auch eine Spezialisierung einmal auf Längenmeßtechnik wie das Kalibrieren von Meßschiebern, Bügelmeßschrauben, Winkeln, Linealen und ähnliches. Zum anderen auf Kalibrierdienste, die elektrische Meßmittel oder solche für Temperatur, Feuchte, Kraft, Drehmoment, Druck, Schall usw. kalibrieren.
Die ersteren, die Längenkalibrierer, leben mit kleinen Margen von hohen Stückzahldurchgängen. Sie haben schon immer existiert, auch vor der DIN EN ISO 9000 ff., da besonders im Maschinenbau alle Werkzeuge dem Verschleiß stark ausgesetzt sind und in regelmäßigen Intervallen kalibriert werden. Bei diesen Kalibrierlabors sieht man häufig auch einen Zusammenschluß mit den Werkzeughändlern oder Werkzeugherstellern, da diese heute fast jedes zweite Werkzeug schon bei der Neuauslieferung mit Kalibrierzertifikat liefern.
Auf der anderen Seite haben sich die Kalibrierlabore oft aus bestehenden Serviceeinheiten für Elektrik, Temperatur, Kraft, Drehmoment, Druck usw. weiterentwickelt. Da es sich hierbei um höherwertige Meßmittel handelt, ist der Durchsatz in der Stückzahl wesentlich geringer und erfordert für die Durchführung besondere Spezialisten.
Der Stockhausen-Kalibrierdienst kalibriert seit vielen Jahren elektrische, Temperatur-, Längen-, Kraft-, Drehmoment-, Druck-, Feuchte- und viele andere Meßmittel. Vor allem ist im EMV-Bereich ein neuer Sektor für die Kalibrierung von ESD, Burst, Koppelstrecken, Generatoren usw. entstanden. Für Zusatzmeßbereiche, die wir nicht abdecken, besteht eine sinnvolle Arbeitsteilung und eine besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit unter allen Kalibrierkollegen/Firmen.
Stockhausen hat gerade einen neuen Kraftprüfstand für Zug- und Druck-Meßmittel im Bereich von 10 N bis 120 kN in Betrieb genommen. Hier können sämtlich Zug- und Druckaufnehmer sowie Gewichte und Industriewaagen kalibriert werden. Der neue Drehmoment-Prüfstand kann von 10 Ncm bis 1000 Nm für Rechts- und Linksmomente eingesetzt werden.
Im Temperaturbereich kalibriert Stockhausen von -196 °C bis +1600 °C. Da es sich hier häufig um Langzeit-Kalibrierungen handelt, werden diese oft am Wochenende durchgeführt. Im allgemeinen werden Zuwachsraten von jährlich 10 % erwartet.
Dieser Trend wird auch weiterhin anhalten. Denn große Firmen mit sehr hohen Overheads rechnen für die gleiche Kalibrier-arbeit im eigenen Hause wesentlich mehr ab, als die Stockhausen-Preise ausmachen. Aus diesem Grunde werden vermehrt Justier- und Einstell-Arbeiten von der teueren Produktion im Großkonzern an externe, kostengünstigere Dienste ausgelagert.
A QE 307
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