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Mit Brief und Bio-Siegel

Eine Redaktion – zwei Meinungen
Mit Brief und Bio-Siegel

Mit Brief und Bio-Siegel
Stempel drauf und alles gut? Im Alltag begegnen uns viele unterschiedlichen Zertifikate, die wir kaum überprüfen können. Bild: Skórzewiak/stock.adobe.com
Nicht nur im Unternehmen sind die meisten von uns mit Normen und Zertifizierungen in Sachen Nachhaltigkeit konfrontiert. Auch beim privaten Einkauf haben wir es mit vielen verschiedenen Bio-Siegeln zu tun. Die Redaktion von Quality Engineering betrachtet das aus zwei verschiedenen Perspektiven.


Siegel sollen ja Vertrauen schaffen, aber angesichts der Flut von Bio- und Ökosiegeln bin ich manchmal doch etwas irritiert. Da gibt es das EU-Bio-Siegel und das deutsche Bio-Siegel. Und dann haben Bio-Anbauverbände wie Demeter oder Bioland ihre eigenen Siegel. Beide legen zum Teil sogar noch strengere Kriterien als das EU-Recht an. Das weiß ich. Aber ich weiß nicht, was sich hinter Gemüse verbirgt, wenn darauf „aus kontrolliertem Anbau“ oder „naturnah“ steht. Klingt gut, aber wahrscheinlich ist hier keine Bioware in der Verpackung. Also handelt es sich um Greenwashing. Noch irreführender ist ja die Bezeichnung „regionaler Anbau“: Wie ich kürzlich gelesen habe, heißt das gar nichts. Der Apfel, den ich kaufe, muss nicht aus Baden-Württemberg oder aus einem Umkreis von x Kilometern kommen. Auch Deutschland kann als Region gemeint sein. Ah, alles also relativ komplex. Glücklicherweise musste ich mich im Sommer nicht mit diesen Siegeln befassen, sondern habe wirklich regionales Bio-Obst und -Gemüse gegessen – aus meinem eigenen Garten. Auch ohne Siegel.

Bild: Studioline Photography

Sabine Koll, Redaktion Quality Engineering, bevorzugt Bio-Gemüse aus eigenem Anbau.


lch kaufe Bio. Beim Einkauf von Lebensmitteln achte ich darauf, ob es das Produkt, das ich haben möchte, auch in einer Bio-Variante gibt. Seien es Äpfel, Salami oder Milch. Mit Bio-Variante meine ich, dass ein entsprechendes Label auf die Verpackung gedruckt ist. Ich kann mich an ein Gespräch mit Bekannten erinnern, in dem dies zu großer Belustigung führte. Die Leute, mit denen ich da diskutierte, waren der Meinung, dass mit solchen Bio-Siegeln die Käufer nur an der Nase herumgeführt würden. Ein entsprechender Stempel auf einem Produkt diene nur dafür, mehr Geld für ebendieses zu verlangen. Aber dass das Produkt tatsächlich nach Bio-Maßstäben hergestellt worden sei, darauf könne man sich nicht verlassen. Die Diskussion war lang und intensiv – aber an meinem Kaufverhalten hat sie nichts geändert. Ich weiß natürlich, dass Bio-Label häufig dem Greenwashing dienen. Aber wenn ich mich an Zertifizierungen orientiere, erhöht dies wenigstens die Wahrscheinlichkeit, dass ich nachhaltige Lebensmittel kaufe. Und das ist mir das Gelächter alle mal wert.

Bild: Tom Oettle

Markus Strehlitz,
Redaktion Quality
Engineering, lässt sich auch mal auslachen.


PRO & CONTRA

Eine Redaktion –
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