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Mit voller Kraft ins Aus

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Mit voller Kraft ins Aus

Mit voller Kraft ins Aus
Dipl.-Ing (FH). Joachim Gold Redakteur
Erst gehen die Hersteller mit der Produktion nach Osten, weil dort die Löhne geringer sind als in West-Europa, dann passen sich die Löhne im Westen an. Und der Erfolg, vor allem für den Exportweltmeister Deutschland? In einem Standort-Ranking der Bertelsmann-Stiftung ist Deutschland Schlusslicht. Im Vergleich mit 21 führenden Industrienationen belegt Deutschland trotz positiver Stimmung in der Wirtschaft bei Wirtschaftswachstum und Beschäftigung weiterhin den letzten Platz, der Punktwert ist seit Herbst 2005 sogar erneut leicht gesunken.

Negativ wirkt sich die hohe Arbeitslosigkeit älterer Menschen aus; in keinem der Industrieländer sind so viele Menschen über 50 arbeitslos wie in Deutschland. Negativ auch das im internationalen Vergleich geringe deutsche Pro-Kopf-Einkommen von etwa 30 000 Euro. In 15 der untersuchten 21 Staaten ist dieser Wert teils um 50 Prozent höher. Im Vergleich des Pro-Kopf-Einkommens innerhalb der 15 alten EU-Länder liegt Deutschland auf dem elften Rang, mit deutlicher Tendenz zum Abstieg.

Diese Zahlen müssen alarmieren!
Genauso wie die Unternehmen keinen großen Wert mehr legen auf Mitarbeiterbindung sondern nur noch den Shareholder Value im Visier haben, genauso haben gut ausgebildete Menschen zunehmend den persönlichen Value im Visier. Reisefreudig waren die Deutschen schon immer, sprachliche Barrieren werden immer kleiner, lernen doch schon Grundschüler Englisch. Auslandspraktika sind bereits normal. Wen wundert es bei diesen Zuständen, wenn er in der FAZ liest, dass im Jahr 2004 mehr als 150 000 Deutsche ihre Heimat verließen. Heute sind es im Gegensatz zu früher meist die Jungen, die gut Ausgebildeten die auswandern. Denn die Zeiten, als die europäischen Nachbarn neidvoll auf hiesige Gehälter und Sozialleistungen blickten, sind vorbei. England, Schweiz, Australien und Amerika sind attraktiv. Auf der offiziellen Internetseite Norwegens: „Norwegische Ölkonzerne werben um Geophysiker“, „Norwegen braucht dringend Ingenieure“, gefragt sind dort ebenso Facharbeiter. Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr 2000 noch 1 936 Deutsche ins europäische Ausland vermittelt, 2005 waren es fast viermal so viel.
Auf der anderen Seite der Bilanz geht das Interesse potenzieller Einwanderer stark zurück. Greencard für indische Akademiker? Fehlanzeige, kein Interesse. Nur wenige und wenig qualifizierte mögen noch hierher kommen.
Was ist die Folge? Deutschland wird Naturpark. Die Bären kommen bereits!
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