Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Modernes Qualitätsmanagement ist schon lange keine Einzeldisziplin mehr, sondern zieht sich durch alle Bereiche der Wertschöpfung – von der Entwicklung, Planung und Produktion über die Instandhaltung bis hin zum Verkauf und Service. Und nicht nur das. Auch aus vertikaler Sicht der unterstützenden Systeme ist QM in nahezu jedem Layer ein Thema – ob auf der Feld- und Steuerungsebene, der Prozess- und Betriebsleitebene sowie dem Management. Diese Verschmelzung zeigt sich auch in den Forderungen des neuen QMS-Standards IATF 16949. Er verlangt Agilität im Produktionsprozess auf Basis reibungslos interagierender CAQ-, BDE- und MDE-Disziplinen. So findet man etwa im Inhaltsverzeichnis Produktionsthemen, die in der vorherigen Fassung nicht einmal ansatzweise enthalten waren – unter anderem das Vorgehen bei Prozessfreigaben, die Validierung nach Produktionsstillständen oder die Produktionsplanung und Instandhaltung. Hinzu kommt die Überwachung und Messung von Produktionsprozessen – also ebenfalls waschechte Produktionsmanagement-Disziplinen.
Die smarte, vernetzte Produktion ist für die Anwender ein großes Thema. Welche Konsequenzen hat das für die QS?
Im Zuge dieses Wandels ist es entscheidend, nicht länger deterministisch vorausplanen, sondern die Steuerung und Ausführung flexibel durch den Prozess zu definieren. Ziel ist die intensive Interaktion von allen Qualitätsaspekten mit der realen Produktion. Dazu gehören beispielsweise Prüfanforderung abhängig von Maschinensignalen, Prozessfreigaben durch Werkerselbstkontrollen mit Systemunterstützung sowie der gezielte Ausbau von Instrumenten zur proaktiven Prozesssteuerung. Genau hier setzt Guardus MES an, indem es alle relevanten Informationen rund um Mensch, Maschine, Produkt, Werkzeug in Echtzeit vernetzt, überwacht und analysiert.
Welches Highlight präsentiert Ihr Unternehmen auf der Messe in diesem Jahr?
Guardus zeigt auf der Control, wie CAQ-basierte Agilität auf Basis eines integrierten MES-Fundaments heute funktioniert. Im Vordergrund steht ein CAQ-Funktionsnetz zur agilen Interaktion zwischen Qualität und Produktion, das sich über den gesamten Fertigungsverlauf erstreckt. In verschiedenen Szenarien erlebt der Control-Besucher, auf welche Weise er seinem Qualitätsmanagement Agilität verleihen kann. Ins gleiche Agilitätshorn stoßen die neuen Funktionen zur akustischen, visuellen und mobilen Datenerhebung. Allen voran steht hier die Möglichkeit, Kommentare und Befundungen via Spracherkennung in Guardus MES zu erfassen. Zudem erleben die Messebesucher zwei neue Business-Apps. Mit dem Ziel der individuellen Produktkennzeichnung zeigt der Arbeitsgang QR-Scanner Produktionsdaten eines Bauteils an, auf dem ein entsprechender QR-Code graviert wurde. Ebenfalls neu ist die BDE-Gruppenterminal-App. Diese gibt einen Überblick über die laufenden Produktionsaufträge an den Produktionseinheiten. Darüber hinaus lassen sich die einzelnen Anlagen variabel auf dem Bildschirm verschieben beziehungsweise positionieren.
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