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Murks in Germany

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Murks in Germany

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Dipl.-Ing (FH).Joachim Gold Redakteur
Die Qualitätsmängel neuer deutscher Technik machen selbige so bekannt wie seinerzeit das Qualitätssiegel Made in Germany. Zu zweifelhaftem Ruhm kam die letzten Monate das High-Tech Vorzeigeprojekt LKW-Maut. Die einzelnen Komponenten sind sicher qualitativ hochwertig. Das Gesamtsystem ist jedoch äußerst komplex.

Die meisten Systeme funktionieren einzeln, beim Zusammenschalten geht nichts mehr. Zwei Dutzend Firmen liefern Hard- und Software zu. Lag es daran, dass Toll Collect auf Drängen der Politik versprach, das Mautsystem in nur elf Monaten zu errichten? Verglichen mit den 2 Jahren Frist, die das Konsortium verlängern wollte, ein Witz. Noch ein Beispiel ist das Debakel um die Neigetechnik-Züge. In Frankreich rüstete man bereits 1957 einen Zug mit dieser Technik aus, in Deutschland 1965. Dann war lange Zeit Pause. Jetzt ging man an eine deutsche Neuentwicklung, die nicht zum Laufen kam. Im Vergleich zu früher wurde die Fertigungstiefe drastisch verringert. Früher wurde in 7 Jahren ein neuer Prototyp entwickelt, nun sollte in 2 Jahren der Zug bereits laufen.

Zu neuen Rekorden schwingt sich auch die Autoindustrie auf. Sie startete über 120 Rückrufaktionen, mehr als doppelt so viel wie fünf Jahre zuvor. Das Fraunhofer Institut IAO und PROMIND kommen zu dem Ergebnis, dass das Thema Qualität zum Sorgenkind wurde. Grund: der Innovationswettbewerb, kurzes time-to-market, viel Elektronik und Software. Vielleicht fehlt schlicht die Erfahrung: über die Hälfte der Unternehmen beschäftigen keine Mitarbeiter mehr über 50 Jahre. Einen weiteren Mangel hat das Institut Gallup entdeckt. Die deutschen Konzernlenker haben ihre Mitarbeiter so weit, dass gerade einmal zwölf Prozent eine hohe emotionale Bindung an ihren Job haben. Wer für sich keine Perspektive sieht – die verbleibenden 88 Prozent – wird sich nie und nimmer für seine Firma einsetzen. Fatal, in einer Welt, in der immer weniger Mitarbeiter immer komplexere und wichtigere Arbeiten verrichten. Das EFQM-Modell misst der Mitarbeiterausrichtung nicht umsonst, neben der Kunden- und Lieferantenbeziehung, einen sehr hohen Wert zu.
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