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Maßhaltigkeitsprüfung: Prüfsystem ersetzt manuelle Kontrolle

Maßhaltigkeits- und Oberflächeninspektion
Prüfsystem ersetzt manuelle Kontrolle

Prüfsystem ersetzt manuelle Kontrolle
Speziell für das Prüfsystem bei Hago wurde eine Stanzeinzugserkennung entwickelt, die sicherstellt, dass Teile mit unterschiedlichen Seiten automatisch erkannt werden Bild: Nela
Der Blechteilespezialist Hago Feinwerktechnik setzt in der Qualitätssicherung auf ein vollautomatisiertes Prüf- und Sortiersystem von Nela. Dabei werden die verschiedenen Prüfteile nicht nur einer hochpräzisen Maßhaltigkeitsprüfung, sondern auch einer Defektinspektion von allen Seiten unterzogen.

Bevor der Hersteller hochwertiger Stanzteile für die Automobilindustrie, die größtenteils im Feinschnittverfahren gefertigt werden, auf Nela aufmerksam wurde, gab es neben der automatischen Maßhaltigkeitsprüfung eine visuelle Sichtkontrolle der Bauteile hinsichtlich Oberflächenfehlern durch geschulte Mitarbeiter. Steigende Qualitätsanforderungen und wachsende Produktionslose führten jedoch zu einem Überdenken des gesamten Qualitätssicherungsprozesses.

Hier kam die Firma Nela Brüder Neumeister ins Spiel, ein Anbieter hochpräziser, kundenspezifischer optischer Prüf- und Sortiersysteme. Nela konnte mit Tavi.02 ein Doppelglasteller-System anbieten, das neben einer hochpräzisen Geometrieprüfung auch eine vollumfängliche Oberflächeninspektion für das bei Hago recht breite Teilspektrum realisiert.

Die Oberflächensensorik ist ausgelegt für Teile mit einem Außendurchmesser von 15 bis 60 mm, die Messsensorik erfasst sogar Teile mit einem Außendurchmesser bis maximal 80 mm. Eine speziell für Hago entwickelte Stanzeinzugserkennung stellt des Weiteren sicher, dass Teile mit unterschiedlichen Seiten automatisch erkannt werden und die nachfolgenden Sensoreinheiten entsprechend der jeweiligen Seitenlage angepasste Prüfbäume wählen.

Eine lagerichtige Zuführung ist deshalb nicht erforderlich, was einen höheren Durchsatz zur Folge hat. Dieser liegt je nach Prüfteil bei bis zu ein bis fünf Teilen pro Sekunde. Außerdem ist es mit der Stanzeinzugserkennung möglich, eine Vermischung spiegelverkehrter Artikel zu finden, was bei Feinstanzteilen manchmal vorkommen kann.

Anlagenumrüstung innerhalb von zehn Minuten

Der Gesamtprozess der installierten Anlage umfasst die Teilezuführung, die Prüfung mit Bildverarbeitung und die Bauteilsortierung mit statistischer Fehlerauswertung. Eine Anlagenumrüstung auf ein anderes Prüfteil kann innerhalb von nur zehn Minuten erfolgen.

„Die Machbarkeitsstudie und das Gesamtkonzept von Nela Brüder Neumeister haben uns überzeugt und sämtliche Systemanforderungen wurden erfüllt“, erläutert Rainer Hack, Geschäftsführer von Hago. „Insbesondere die Möglichkeit, die Tavi.02 auch im Einteller-Betrieb zu nutzen, um auch Bauteile inline zu prüfen, die aufgrund ihrer Form oder Größe nicht automatisch gewendet werden können, ermöglicht uns eine sehr hohe Flexibilität in der Produktion.“

Prüfspektrum ist weiter gewachsen

Das Prüf- und Sortiersystem wurde zu Beginn für zehn verschiedene Stanz- beziehungsweise Feinschnittteile konzipiert, die Prüfanforderungen wurden gemeinsam mit dem Kunden definiert. Grenzmusterteile bildeten die Basis, um im internen Prüflabor die Konfiguration und Spezifikation der einzelnen Oberflächensensoren für eine sichere Detektion von Schlagstellen, Grat, Einkerbungen und Beschädigungen an den Bauteilkanten sicherzustellen. Die Maßhaltigkeitssensoren der dimensionalen Prüfung wurden für Reproduzierbarkeiten über den gesamten Sichtbereich von +/-10 µm ausgelegt.

Das Prüfspektrum ist mittlerweile durch die Einrichtung weiterer Bauteile durch die betreuenden Mitarbeiter bei Hago erheblich angewachsen. Bei Bedarf bietet Nela hierbei Unterstützung an – entweder mit einem geschulten Techniker vor Ort oder per Remote Assistance. „Damit bleiben wir flexibel und können die Qualitätsanforderungen unserer Kunden entsprechend umsetzen,“ freut sich Hack. „Die Nela-Anlage bietet uns zudem eine kontinuierliche Prüfqualität, die wir an unsere Kunden weiter geben können.“

Mit Tavi.02 konnte Hago die automatische Oberflächenprüfung voll in die Qualitätssicherung integrieren und die Risiken der manuellen Kontrolle eliminieren. Eine Straffung der internen Abläufe, die Dokumentation und die Möglichkeit, durch Ergebnisse der statistischen Auswertung der Bauteilprüfung direkt Einfluss auf die Parameter der Produktion zu nehmen, sind deutlich verbessert worden. ■


Der Autor


Adaptive Bildverarbeitung

Bei Produkten wie den von Hago hergestellten Feinstanzteilen können aufgrund verschiedener Ursachen Schwankungen in der Oberflächenbeschaffenheit der einzelnen Teile beziehungsweise Chargen auftreten. Meist handelt es sich um großflächige Helligkeitsänderungen, die sich deutlich von den zu findenden Oberflächenfehlern unterscheiden. Solche Oberflächenstrukturen dürfen von der Prüfanlage nicht als Fehler gewertet werden. Nelas Visioncheck Bildverarbeitungssoftware, die auch in der Tavi.02 bei Hago zum Einsatz kommt, verwendet dafür adaptive Bildverarbeitungsmethoden, die sich automatisch gewissen Schwankungen im Bild anpassen, ohne dass Prüfparameter verändert werden müssen. Das Modul „Adaptive Oberflächenanalyse“ erkennt Fehlstellen auf dem Prüfling durch Vergleich der Oberfläche mit der unmittelbaren Nachbarschaft. Nur wenn ein Bereich deutlich dunkler oder heller als seine Umgebung ist, wird er als fehlerhaft markiert.



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