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Schaltzentrale für die QS

Heinrich Schneider hat die smarte Fabrik im Visier
Schaltzentrale für die QS

Wellenmesstechnik bildet einen Schwerpunkt in der Produktstrategie von Dr. Heinrich Schneider Messtechnik. Die Geräte sowie die dazugehörige Mess- und Auswertsoftware fügen sich dabei in ein übergreifendes Industrie-4.0-Konzept . Der Anwender kann damit laut Hersteller auch seine Messtechniklandschaft übersichtlicher gestalten.

Die Verantwortlichen bei Dr. Heinrich Schneider Messtechnik (AMB: Halle 7, Stand A10) sehen einen klaren Trend in Richtung optischer Messtechnik. Leistungsstärkere Prozessoren und eine effizientere Kameratechnologie ermöglichten den Einsatz der Technologien, heißt es im Unternehmen.

„Je nach Kamerasystem können optische Messgeräte über 1000 Messpunkte gleichzeitig aufnehmen und erzeugen dadurch ein deutlich besseres und genaueres Abbild einzelner, gemessener Elemente und des gesamten Werkstücks“, sagt Uwe Keller, Chief Marketing Officer bei Heinrich Schneider. „Dies erhöht die Prozesssicherheit und reduziert Folgekosten durch aufwändige Nacharbeit.“

Wellenmessung kontinuierlich weiterentwickelt

Ein Schwerpunkt bildet dabei für den Technikanbieter die optische Wellenmessung. Diese habe sich über Jahrzehnte kontinuierlich weiterentwickelt, so Schneider.

Durchmesser, Abstände, Radien und Winkel an der Außenkontur seien heutzutage in vielen Fällen nicht mehr ausreichend und machten weitere Messgeräte notwendig. „Moderne Wellenmessmaschinen können heutzutage auch 3D-Messungen durchführen und decken große Messbereiche ab“, sagt Keller. „Maximale Messlängen von 65 bis 2.200 mm und zu messende Durchmesser von 40 bis 400 mm bieten hierbei für alle Anwendungsfälle die passende Maschinenlösung. Intelligente Roboterintegrationen ergänzen dabei die hochflexiblen Wellenmessmaschinen und ermöglichen einen störungsfreien Lauf von autark arbeitenden Fertigungsinseln.“

Heinrich Schneider hat dafür ein breites Spektrum an Lösungen im Programm. Mit den Maschinen der WMM-Serie steht dem Anwender laut Hersteller ein präzises System zur schnellen Messung rotationssymmetrischer Objekte bis 2200 mm Länge und maximal 400 mm im Durchmesser zur Verfügung. In einem Arbeitsgang können in der Basisausstattung Längen und Durchmesser, Radien, Winkel, Fasen sowie alle notwendigen Form- und Lagetoleranzen gemessen und ermittelt werden.

Der wesentliche Vorteil der Systeme ist laut Hersteller die hohe Messgenauigkeit nicht nur bei Durchmessern, sondern auch bei Längen, kleinsten Konturen, Radien und Einstichen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der präzisen Auflichtmessung von Grundbohrungen, Nuten und sonstigen, nicht im Durchlicht messbaren Konturen und Elementen.

Vor kurzem wurde dem Portfolio mit der WMB 350 noch ein Einstiegsgerät für die Wellenmesstechnik hinzugefügt. Das System wurde ebenfalls für den Einsatz direkt in der Produktion konzipiert und ausgelegt. Vollautomatische Messungen von rotationssymmetrischen Werkstücken sind dank der mathematisch integrierten Drehachse auf Knopfdruck von jedem Bediener durchführbar. Im Gegensatz zur WMM 300 und WMM 450 hat Heinrich Schneider bei der WMB 350 allerdings auf die Möglichkeit der Auflicht- und Tasterintegration verzichtet.

Mit seiner gesamten Produktpalette hat Heinrich Schneider die smarte Fabrik im Visier. So beschreibt es Geschäftsführer Wolfram Kleuver. „Die Qualitätssicherung ist ein wichtiges Bindeglied bei der Integration der Smart Factory in den Unternehmen, unterstützt den gesamten Prozess durch Transparenz und stellt die notwendigen Informationen zur Verfügung“, sagt Kleuver. Dabei sei ein hohes Maß an Integration in den Prozessablauf gefragt, aber auch intelligente Kommunikationsplattformen für eine prozesssichere Verfügbarkeit der ermittelten Daten. „Auf der anderen Seite müssen sich die Messabläufe sehr flexibel auf die Messaufgabe anpassen lassen, um die notwendigen Merkmale in kürzester Zeit zu messen.“

Intuitive Technik soll den Nutzer entlasten

Bei der Entwicklung seiner Produkte legt Heinrich Schneider daher den Fokus auf smarte und intuitive Messtechnik, welche den Bediener entlasten, die Nutzung der Maschine vereinfachen und die Integration in Industrie-4.0-Umgebung ermöglichen soll. „Hierzu haben wir unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen integriert und auch eine deutliche Reduzierung der Messzeiten durch Optimierungen im Bereich der Hard- und Software umsetzen können“, berichtet Kleuver. „Insbesondere kommt das der Wellenmesstechnik zu Gute, durch die Measurement-on-the-fly-Funktionalität und die erweiterte Saphir-Shaft-Bedienoberfläche.“

Die Mess- und Auswertesoftware Saphir unterstützt alle Geräte von Heinrich Schneider und bildet die Basis für die hauseigene Produktstrategie. Laut Anbieter stellt sie die „Schaltzentrale für die Qualitätssicherung“ dar. Sie ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Sensoren in einem Software-Paket.

Ganz gleich, ob der Anwender grob- oder feintolerierte, matte oder glänzende, helle oder dunkle Werkstücke zu messen habe, der passende Sensor stehe immer zur Verfügung, heißt es in einer Produktbeschreibung des Systems. Während des Messablaufs können alle Sensoren automatisch gewechselt und eingesetzt werden, ohne dabei das Messprogramm zu stoppen oder zu wechseln.

Die angesprochene Shaft-Funktion bietet laut Marketing-Chef Keller klare Vorteile für den Werker: „Werkstück einlegen, abscannen, Merkmale anklicken – und schon steht ein fertigungstaugliches Messprogramm zur Verfügung.“ Auch ein Facharbeiter ohne messtechnische Vorbildung sei nach kurzer Zeit in der Lage, das Gerät eigenständig zu bedienen.

Die Software denkt mit

Intuitive Bedienung steht auch bei Saphir-Version QD im Vordergrund. Dabei denkt die Software laut Hersteller sogar mit. So können zum Beispiel Bauteile auch spiegelverkehrt aufgelegt werden. Das Programm erkannt das Teil dennoch und führt die Messung durch. Mit Saphir QD lassen sich außerdem mehrere Teile – identisch oder verschieden – gleichzeitig messen. Die Software erkennt alle im Messbereich befindlichen Teile automatisch. „Wird ein Teil ohne bislang vorhandenes Programm aufgelegt, macht sich die Software trotzdem ans Werk: Kontur erkennen, CAD-Zeichnung erstellen, Ausrichtung machen – messen“, heißt es bei Heinrich Schneider.

Saphir passt in die Smart-Factory-Strategie des Unternehmens. Die Software ist laut Keller auf Industrie 4.0 ausgerichtet. „Die Software kann mit übergeordneten Systemen kommunizieren“, erklärt Keller. „Ergebnisse können so auch für andere Anwendungen verfügbar gemacht werden.“

Anwender kann sich auf eine Sache konzentrieren

Für den Anwender bietet die Software seiner Meinung nach einen deutlichen Nutzen. „Wir können die Vielfältigkeit an Messsystemen, die oft beim Kunden vorhanden sind, reduzieren“, erklärt er. „Wir haben die Möglichkeit, unsere Saphir-Software auf 2D, auf 2,5D, auf 3D und sogar in der Wellenmessung einzusetzen.“ So könne sich der Nutzer auf eine Sache konzentrieren. „Er muss sich nicht immer wieder auf unterschiedliche Programme einstellen und hat gleichzeitig ein breites Anwendungsspektrum zur Verfügung.“ Damit gehe dann auch eine Kostenreduzierung einher.

Die Arbeit des Werkers wird laut Kleuver auch durch die intelligente Werkzeugverwaltung des Voreinstellgerätes STP 500 erleichtert. „Hiermit kann ein komplettes Lebenszyklus-Management der einzelnen Zerspanwerkzeuge abgebildet und in direkter Kommunikation mit den BAZ die Daten ausgetauscht werden“, so Kleuver. „Hierzu steht bereits im Standard eine Reihe von Postprozessoren zu Verfügung, welche auch jederzeit problemlos durch den Kunden erweitert und ergänzt werden können.“

Durch solche und weitere Stärken des eigenen Produktportfolios sieht Keller sein Unternehmen im Markt gut aufgestellt. Dieser präsentiere sich nach wie vor sehr nachfragestark – sowohl national als auch international.

„Wir sehen, dass es derzeit einen Trend zu großen Projekten gibt. Und zur Globalisierung innerhalb großer Unternehmen – auch im Bereich Qualitätssicherung.“ Heißt konkret: Die global aufgestellten Firmen arbeiten zunehmend daran, weltweit einheitliche Systeme einzusetzen. Und das passt nach Meinung von Keller perfekt zur Produktstrategie von Heinrich Schneider. ■


Der Autor

Markus Strehlitz

Redaktion

Quality Engineering


Webhinweis

Wie sich mit dem Voreinstellgerät STP 500 Werkzeuge intelligent verwalten lassen, zeigt dieses Video:

http://hier.pro/omDR8



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