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Schnell getaktet

Prozessnahe Gewindeprüfung
Schnell getaktet

Fertigungsprozesse werden immer schneller und dichter. Zeit ist der Faktor, der die Wirtschaftlichkeit bestimmt – und darüber, wer sich im Wettbewerb durchsetzt. Die Qualitätssicherung wird häufig als Hemmschuh angesehen. Doch moderne Prüfeinrichtungen stellen sich diesem Trend – auch bei der Gewindeprüfung.

Dipl.-Betriebswirt Thomas Jantzen, Geschäftsführer Kordt GmbH & Co. KG, Eschweiler

In den Fertigungsstraßen hat man sich von der Utopie der Null-Fehler verabschieden müssen: Zuviele Faktoren können eine Störung verursachen, und schließlich gibt es da noch den Faktor „Mensch“, der immer wieder für eine Überraschung gut ist! Um trotzdem eine 100 Prozent einwandfreie Ware abzuliefern, stellen Produzenten die Qualität mit hochmodernen Prüfgeräten und -automaten sicher.
Eine Arbeitskraft pro Schicht
Die Gosheimer Firma Schuler liefert unter anderem Präzisionsdrehteile an die Automobilindustrie. Für einen Pkw-Motor sollen täglich 2500 Drehteile pro Tag in drei Schichten gefertigt werden. Das Werkstück hat ein M 8u1-Innengewinde mit einer Gewindelänge von ca. 20 mm. Bei manueller Prüfung müsste man wenigstens mit einer Arbeitskraft pro Schicht nur für dieses Teil rechnen. Schuler entschied sich aus diesem Grund für die automatische Gewinde-Prüfmaschine Transicord der Firma Kordt aus Eschweiler. Transicord bietet seit Jahrzehnten die Möglichkeit einer automatischen Prüfung auf Lehrenhaltigkeit. Das in diesem Jahr auf dem Markt gekommene Modell 10470 eröffnet allerdings neue Perspektiven. Geschwindigkeit und Drehmoment stoßen in Bereiche vor, die diese Prüfmaschine für immer mehr Anwendungen auch in der Produktionslinie interessant werden lässt: Überprüfung des gesamten Loses und Dokumentation der Ergebnisse werden möglich.
Prüfung in zwei Sekunden
Schuler baut Transicord vertikal in einer nicht verketteten Mehrstationen-Taktmaschine ein. Ein Rundtakttisch führt die Drehteile unter die Prüfeinheit. Die pneumatische Spindel fährt vor, und der Lehrdorn wird mit einer reduzierten Drehzahl eingefädelt. Unterstützt wird dieser Vorgang durch den Parallel- und Winkelausgleich in der Prüfspindel: Leichte Positionierungsfehler des Prüflings werden kompensiert. Ist der Gewindeanfang gefunden, beschleunigt die Spindel auf maximale Drehzahl, bis der Lehrdorn in das gesamte Gewinde eingeschraubt ist. Die Drehrichtung wird gewechselt, und der Dorn wieder ausgeschraubt. Nach zwei Sekunden ist die Prüfung abgeschlossen, und die angeschlossene SPS erhält ein Signal über das Prüfergebnis. Von hier wird eine Weiche gesteuert, die die nicht verwendbaren Teile aussortiert, ähnlich wie in der nebenstehenden Skizze.
Transicord 10470 besteht aus drei Einheiten: Prüfeinheit, Motorregler und Steuerung. Sie ist konzipiert für Innen- und Außengewinde mit Nenndurchmesser von 3 bis 30 mm.
Die Motor- bzw. Prüfeinheit erreicht eine maximale Drehzahl von 2000 U/min. Das Drehmoment ist einstellbar und erreicht einen Grenzwert von 1 Nm beim Einschrauben. Das erhöhte Ausschraubmoment garantiert auch dann den fehlerfreien Weiterlauf des Automaten, wenn die Gewindelehre einmal festläuft und blockiert.
Modularer Aufbau
Transicord läßt sich einfach und platzsparend in Transferstraßen integrieren. So ist bei Schuler eine weitere Maschine für den direkten Einbau in die Fertigungsstraße geplant. Die räumliche Trennung von Prüf- und Bedieneinheit ermöglicht die Realisierung der unterschiedlichsten Aufbauten:
So wurden bei einem anderen Kordt-Kunden zehn Bearbeitungszentren ausgerüstet. Der gegliederte Aufbau des Transicord gestattet den Einbau direkt hinter den Produktionsmaschinen, so dass nur eine kurze Zuführung und Positionierung nötig war. Motorregler und Steuerung sind in den Schaltschrank eingebaut.
Mit Hilfe eines strukturierten Menüs wird der Automat eingerichtet. Die Parameter können über eine Tastatur eingegeben werden. Zusätzlich steht ein Speicher zur Ablage von Stammdaten zu Verfügung. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn die Produktion von Zeit zu Zeit wechselt und mit den gleichen Einstellungen später wieder geprüft werden soll. Dies erhöht auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse.
Drei-Schicht-Betrieb
Transicord arbeitet autark, das heißt der gesamte Prüfablauf läuft ohne äußere Steuerung ab. Einer SPS, die den Prüfablauf synchronisiert, können die Prüfergebnisse und Zustände übermittelt werden. Prüf-, Leistungs- und Steuereinheit sind robust ausgeführt und funktionieren problemlos auch im Drei-Schicht-Betrieb. Wartungsarbeiten fallen dabei nur selten an.
Die Firma Kordt aus Eschweiler beschäftigt sich seit nunmehr über 50 Jahren mit der Längenmesstechnik. Dabei liegt das Augenmerk vornehmlich auf den Problemlösungen für die Gewindefertigung.
Weitere Informationen A QE 406
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