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Sind auch Sie TOP? – Gütesiegel im Trend

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Sind auch Sie TOP? – Gütesiegel im Trend

Sind auch Sie TOP? – Gütesiegel im Trend
Udo Wirth beratungsgruppe wirth + partner, München Fon 089 - 4599580 info@wirth-partner.com
Unter anderem aufgrund der jetzt schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt, mit dem Kampf um die „besten Köpfe“, sind so genannte Arbeitgeber-Zertifizierungen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. So ringen nun immer mehr Anbieter um die „besten Arbeitgeber“ und verteilen dann an die teilnehmenden Firmen Gütesiegel und Zertifikate, die diese in ihren Stellenanzeigen oder auf ihrer Homepage zur Unterstützung für ihr Employer Branding verwenden können. Und alle sind sie „Top“ oder „Best“!

Ist das wirklich so und wie sinnvoll ist es für den High-Tech-Mittelstand, hier mit zu machen? Diese Frage kann natürlich nur jedes Unternehmen für sich selbst beantworten. Bevor Sie sich aber näher mit diesem Thema befassen, wollen wir Ihnen mit ein paar Gedanken eine Entscheidungshilfe dazu geben.

Arbeitsaufwand und Kosten
Je nachdem welches Gütesiegel Sie erhalten wollen, ist damit ein nicht zu unterschätzender Arbeitsaufwand verbunden: Mitarbeiterbefragungen, Managementbefragungen, Ausfüllen von Fragebögen und die Teilnahmekosten können mehreren tausend Euro betragen. Dafür bekommen Sie dann eben ein Gütesiegel, eine Auszeichnung, die Sie in der Regel bei Ihren Personal-Marketing-Aktionen verwenden dürfen. Sie werden in der Presse erwähnt, können an einer Preisverleihung teilnehmen und bekommen je nach Veranstalter auch gewisse Auswertungen.
Transparenz
Ein großes Manko bei fast allen Verleihungen von Gütesiegeln sind aber die für Außenstehende nicht vorhandene Nachvollziehbarkeit und die fehlende Transparenz. Das gilt sowohl im Hinblick auf die Kriterien der Bewertung und noch viel mehr bei der Erfassung oder Feststellung der Beurteilungsmaßstäbe.
Inflationäre Tendenz
Ein Gütesiegel sollte in diesem Zusammenhang natürlich den Sinn haben, wirklich als positiv herausstechend gesehen zu werden, vielleicht auch besser zu sein als Mitbewerber. Ein Zertifikat sollte belegen, dass man eine Prüfung bestanden hat und damit Mindeststandards erfüllt.
Allerdings gilt es zu bedenken, bei dem heute bestehenden inflationären Trend bei dieser Art von Wettbewerben geht dieser Anspruch gänzlich verloren – und man soll sich auch nicht täuschen: Der Mensch (Bewerber) ist in der Regel auch nicht dumm!
Aussagekraft zweifelhaft
Der umworbene potenzielle Bewerber erkennt sehr schnell, dass es sich hier im Wesentlichen um ein Werbetool handelt, dessen Aussagekraft nicht mehr Bedeutung hat als das Lächeln eines Schauspielers für Zahnpastareklame. Auch dann nicht, wenn ein ehemaliger Bundesminister (Wolfgang Clement bei Top Job) als Galionsfigur dafür dient. Da kann der Schuss ganz schnell auch nach hinten losgehen, wenn man an die heute bei uns bestehende Meinung über Politiker denkt.
Zwar gibt es mittlerweile Studien die aussagen, dass zertifizierte Arbeitgeber am Arbeitsmarkt angeblich Wettbewerbsvorteile haben. Aber so richtig schlüssig und bewiesen ist das bisher in unseren Augen nicht. Schließlich gibt es ja das Sprichwort: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“.
Fazit
Sie sehen schon, unsere Meinung zu diesem Thema ist eher verhalten. Aber letztlich muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden ob und was ihm eines der möglichen Gütesiegel wert ist. Ohne klare und transparente Bewertungskriterien, Bewertungsmethoden und Vergleichbarkeit werden diese Titel und Zertifizierungen sehr schnell als reine Show und Werbung enttarnt. Als erstes wird das dann von den eigenen Mitarbeitern gar belächelt, wenn sie – im Gegensatz zur öffentlichen Darstellung – eine andere tägliche Praxis erleben.
Wer sich für eine mögliche Arbeitgeber-Zertifizierung interessiert, der findet nachfolgend ein paar der zurzeit wesentlichen Anbieter:
  • Great Place to Work Institute (GPW Deutschland GmbH) mit dem wohl bekanntesten Wettbewerb: die „100 Besten Arbeitgeber Deutschlands“
  • TOP Job: compamedia ermittelt jedes Jahr die „100 besten Arbeitgeber im Mittelstand“ in Kooperation mit der Universität St. Gallen
  • Top Arbeitgeber: Das CRF Institute gibt für gute HR-Arbeit das weltweit geltende CRF-Siegel heraus
  • BestPersAward: Ein Preis für mittelständische Unternehmen, verliehen von der PRISMA Prof. Scholz GmbH
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