Der grundsätzliche Nutzen des neuen vollautomatischen Härteprüfers besteht in der großen Zeitersparnis beim Einrichten von ungleichmäßig geformten Proben mit sehr komplexen Prüfabläufen.
LECO Instrumente GmbH
Die Härteprüfung nach Vickers ist die zur Zeit zuverlässigste und genaueste Methode für die Bestimmung von Härteverläufen und die Ermittlung von Härteunterschieden an einem Bauteil. In den letzten Jahren gab es immer die Bestrebung dieses weltweit verbreitete Verfahren zu automatisieren. Als deutlichen Trend bei der Entwicklung eines Härteprüfsystems gilt es, eine einfache Bedienung bei der gleichzeitigen Lösung von sehr komplizierten Messaufgaben zu realisieren. Das neu vorgestellte System geht einen weiteren Entwicklungsschritt in diese Richtung. Es beinhaltet die automatische Erkennung der Konturen eines Bauteils. Das Setzen von einzelnen Eindrücken sowie die Vorgabe von Startpunkten für einen Härteverlauf oder eine Matrix von Härteeindrücken wird erheblich vereinfacht. Das komplette System besteht aus einer Kombination von professioneller Bildanalyse und vollautomatischem Härteprüfer. Folgendes Beispiel veranschaulicht Anwendungsmöglichkeiten und Funktionen der neuen vollautomatischen Härteprüfung:
Für die FEM-Berechnung von sehr komplex umgeformten Bauteilen werden immer häufiger genauere Werkstoffkennwerte benötigt. Normalerweise gehen bei einer FEM-Berechnung mit mehreren Umformschritten die Werkstoffkennwerte nur annähernd mit in die Berechnung ein. Jedoch kann es im Werkstoff zu Verfestigungen beziehungsweise Gefügeumwandlungen kommen. Eine Ermittlung der Härteverteilung an einem Bauteil nach jedem Umformschritt fließt für zukünftige Simulationsberechnungen als Werkstoffkennwert in die Berechnung ein. Bei dieser Messung sollen mehrere hundert Eindrücke gleichmäßig auf die Schnittfläche des Bauteils gesetzt werden. Das ist aber bei sehr komplex geformten Bauteilen manuell nicht durchführbar.
Ablauf der automatischen Messung
Bild 3 zeigt die automatisch erkannte Kontur des Bauteils. Diese Kontur sieht der Bediener direkt am Computerbildschirm und kann dann im 2. Arbeitsschritt die Parameter für das Setzen der Eindrücke festlegen. Die automatisch ermittelten Positionen werden ebenfalls auf dem Monitor angezeigt (Bild 1). Im nächsten Schritt setzt der Härteprüfer alle Eindrücke und wertet diese aus. Durch Interpolation zwischen den einzelnen Härtewerten kann man ein entsprechendes Falschfarbenbild erzeugen, dass die Härte in verschiedenen Farbskalierungen wiedergibt (Bild 4). Über eine Datenschnittstelle werden die Härtewerte direkt in das FEM-Programm übernommen.
Weitere Informationen A QE 500
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