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Weniger ist mehr

Integrierte Managementsysteme sind mehr als die Addition ihrer Bestandteile
Weniger ist mehr

Die Organisation eines Unternehmens umfasst die verschiedensten Aspekte wie Qualität, Umwelt oder Arbeitssicherheit. Bislang wurden diese getrennt betrachtet und u.U. drei verschiedene Managementsysteme installiert. Dieses kann und sollte zukünftig durch sogenannte integrierte Managementsysteme vermieden werden.

Dipl-Phys. Barbara Pospiech, Corporat Quality Akademie,Brilon Dipl.-Phys.

Managen bedeutet führen aber auch etwas organisieren. In Unternehmen sind die verschiedensten Abläufe und Bereiche wie z. B. Entwicklung, Produktion oder Verkauf zu organisieren. In den Phasen Planung, Realisierung und Nutzung eines Produktes, sowie phasenübergreifend, geht es um die Einhaltung von Vorgaben zur Qualität, um die Beachtung von Umweltgesetzen und die Erfüllung von Arbeitsschutzrichtlinien zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter und den Nutzern des Produktes. Jeder dieser Aspekte kommt – wenn auch in unterschiedlichem Maße – in jedem Unternehmen vor.
So ist Qualitätsmanagement (QM) nicht mehr nur ein Thema produzierender Betriebe, sondern aller Branchen, denn es zielt auf die Erfüllung der Kundenerwartungen. Modernes Qualitätsmanagement, also nicht nur die Umsetzung der Forderungen der DIN EN ISO 9001, sondern auch die Empfehlungen des TQM wie z.B. im EFQM-Modell, ist die ganzheitliche Sichtweise eines Unternehmens mit dem Ziele der stärkeren Kundenorientierung.
QM im eigenen Hause umzusetzen heißt, ein eigenes QM-System aufbauen. Dieses ist das verständlich aufgeschriebene Organisationssystem des Unternehmens, so dass sich jeder Betroffene schnell und umfassend über auszuführende Abläufe informieren kann. Damit wirkt ein solches Managementsystem fehlervermeidend und hilft Unklarheiten erst gar nicht aufkommen zu lassen, da alle einen bestimmten Vorgang in der aufgeschriebenen optimalen Art ausführen sollen und auch können. Ein dokumentiertes Organisationssystem unterstützt auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Denn wie wollen Sie erreichen, dass alle – bisherige wie neue Mitarbeiter – in der gewünschten Art und Weise ihre Tätigkeiten ausführen. Nur die übliche mündliche Unterweisung hilft nicht, auf Dauer Fehler zu vermeiden. Die gewünschte Art des Vorganges auch nachlesen zu können, ist sehr hilfreich. Und darum geht es bei einem QM-System.
Aspekte zusammenführen
Was spricht dagegen, in einem solchen Managementsystem alle im Unternehmen zu regelnden Aspekte zusammenzutragen, seien es solche hinsichtlich der Qualität, der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes oder der Umweltrelevanz. Wozu mehrere Dokumentationen erstellen, wenn sich die einzuhaltenden Vorgänge sinnvoller in einer einzigen Beschreibung zusammenfassen lassen? Der Mitarbeiter in der Produktion benötigt die genauen Daten und Fertigungshinweise für das herzustellende Produkt genauso wie die Kenntnisse über die einzuhaltenden Sicherheitsaspekte an dieser Maschine und den Umgang mit den bei der Produktion benötigten umweltrelevanten Verbrauchsmaterialien.
Die zu beantwortenden Fragen sind stets die selben: „Was ist wo zu regeln?“, „Wovon gehen für wen oder was, welche Gefahren aus?“.
Letzteres ist bereits das Management von Risiken, die außer Qualität (Q), Arbeitssicherheit (S) und Gesundheitsschutz (G) und Umwelt (U) natürlich auch die Finanzen oder das Image des Hauses betreffen können.
Ein Organisationssystem, das die Qualitätsforderungen an das Produkt (an die Ware oder die Dienstleistung), sowie die in jedem Unternehmen oder jeder Abteilung relevanten Arbeitssicherheits-, Gesundheitsschutz- und Umweltaspekte berücksichtigt, ist ein integriertes Managementsystem (IMS):
Q + SGU = IMS
Ganzheitliche Sichtweise
Nicht drei oder mehr nebeneinander existierende Systeme, sondern eine ganzheitliche Sichtweise des kompletten Unternehmens mit allen Risiken führt zu optimalen fehlervermeidenden Abläufen, die Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen überzeugen.
Damit ist ein integriertes Managementsystem mehr als nur die Addition der einzelnen Teile. Nur ein gemeinsames Abheften der aus den unterschiedlichen Bereichen stammenden Vorschriften stellt noch keine Integration dar. Dieses wird erst durch ein gemeinsames Besprechen einzelner Vorgänge durch die Beteiligten (Q-Beauftragter, Arbeitssicher-heitsexperte, Umweltschutzbeauftragter) erreicht, indem möglichst nur eine – aber dann alle Aspekte enthaltende – Vorgangs- und Ablaufbeschreibung entsteht.
Ähnlicher Aufbau der Normen
Die jeweils zugrunde liegenden internationalen Normen (DIN EN ISO 9001 für Qualität allgemein oder TS 16949 für Automobilzulieferer (QS 9000 + VDA 6.1), DIN EN ISO 14001 oder die europäische Öko-Auditverordnung für Umwelt und der Entwurf OHSAS 18001 (für die Arbeitssicherheit) sind zum Teil schon bzw. werden strukturell so ähnlich aufgebaut, dass sich darin jeder Experte auf Anhieb zurecht findet, unabhängig davon, ob er sich eher im Qualitätsmanagement, Umweltmanagement oder in der Arbeitssicherheit auskennt.
Eine Zertifizierung, also die Begutachtung des aufgebauten integrierten Managementsystems durch unabhängige Dritte (durch akkreditierte Zertifizierungsorganisationen) ist möglich. Eine dreifache Überprüfung ist nicht mehr notwendig. Das Zertifikat kann dann z. B. eine Übereinstimmung mit den Forderungen der DIN EN ISO 9001 und der 14001 sowie eine Erfüllung des SCC-Katalogs (für SGU) bescheinigen.
Für den Aufbau eines integrierten Managementsystems wird der Experte für die Beschreibung des Systems benötigt. Die älteste und ausgefeilteste Darstellung der Managementaspekte finden sich in den QM-Normen und dementsprechend in den Ausbildungsgängen zum Qualitätsmanager wieder, da die Managementaspekte im Umwelt- und Arbeitssicherheitsbereich erst deutlich später entwickelt wurden.
Eine umfassende Managementausbildung mit dem Schwerpunkt QM bietet das Fernlehrinstitut Corporate Quality Akademie (CQa) an. Interessierte aus allen Branchen können hier mit staatlich geprüften und zugelassenen Fernlehrgängen Theorie und Praxis des Qualitätsmanagementes berufsbegleitend erlernen, wobei die Studierenden Beginn und Dauer des Lehrganges selber festlegen.
Zusätzlich zum CQa-Diplom können sich die Absolventen der Personalzertifizierung durch TÜV CERT stellen und das TÜV CERT Zertifikat QM (Qualitätsmanager) erwerben.
Per Fernlehre zum QM
Die Corporate Quality Akademie (CQa) ist ein privatwirtschaftlich betriebenes und durch die staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassenes Fernlehrinstitut, das die berufliche Weiterbildung auf dem Gebiet des Qualitätsmanagementes per Fernlehre anbietet und zwar unabhängig von der Vorbildung der Teilnehmer. Die Lehrgänge sind stark kundenorientiert, sowohl hinsichtlich der Inhalte als auch der Durchführung – so kann jeder beginnen wann er möchte und legt selber den Zeitraum der Fortbildung fest.
Weitere Informationen A QE 303
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