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KI in der Produktion von BMW: Wenn der PKW über seine Qualität spricht

Künstliche Intelligenz in der Produktion
KI reduziert Stillstände bei BMW

KI reduziert Stillstände bei BMW
Dank künstlicher Intelligenz sieht die Fertigung von BMW Qualitätsmängel nicht nur besser, sondern hört sie auch. Bild: BMW
Jährlich rund 8,5 Stunden Stillstand in der Fahrzeugmontage entfallen im BMW-Werk Regensburg, seitdem ein KI-basiertes System die Fördertechnik überwacht.

Das Fahrzeug als kommunikativer und intelligenter Teilnehmer der Produktion? Die Ifactory und KI machen es bei BMW möglich. Durch eigene KI-Innovationen wie Car2X und AIQX kann der Münchner Autobauer den Bau von Fahrzeugen nicht nur schneller, zuverlässiger und effizienter gestalten, sondern auch die in der Produktion befindlichen Modelle zu kommunikativen Helfern machen, die zum Beispiel permanent Auskunft über ihren Verbauzustand geben oder Montagefehler eigenständig erkennen und melden. Gleichzeitig setzt die visuelle und akustische Qualitätssicherung mithilfe KI in der Ifactory bereits heute neue Maßstäbe.

Der Masterplan der BMW Group für die Produktion von morgen setzt auf cloudbasierte KI-Innovationen aus der eigenen Entwicklung – und zwar in allen Werken weltweit –, um Prozesse zu automatisieren und zu optimieren.

Die cloudbasierte KI-Technologie Car2X ermöglicht während des Produktionsablaufs eine Echtzeitkommunikation beziehungsweise Interaktion zwischen dem Fahrzeug und dem Produktionssystem. Car2X „verwandelt“ jeden BMW in der Produktionslinie in einen aktiven und vernetzten Teilnehmer des industriellen IoT (Internet of Things)-Ökosystems, das Selbstanalyse vollzieht, in Echtzeit mit Mitarbeitern im Werk interagiert und relevante Meldungen automatisch teilt sowie dokumentiert. Für die eigenständige Kommunikation während der Herstellung sorgen Datenströme, die es dem Fahrzeug erlauben, aktiv und ortsunabhängig mit zahlreichen Produktionsressourcen und der Cloud zu interagieren.

Die Car2X-Technologie umfasst bei der BMW Group mehrere konkrete Anwendungsfälle. Alle Fälle jedoch eint, dass das im Bau befindliche Fahrzeug in Echtzeit kommuniziert – und somit eine aktive Rolle in der eigenen Produktion einnimmt. Ein Beispiel dafür sind Steckverbindungen: So vergleicht das Fahrzeug seinen Soll- und Verbauzustand. Etwaige Abweichungen wie fehlerhafte Steckverbindungen werden von der KI identifiziert und an das System gemeldet. So können Fehler in der Montage direkt behoben werden, was zu deutlich weniger Nacharbeit führt.

Visuelle und akustische
Qualitätsprüfung

Objekt-Erkennung ist ein weiteres Beispiel: Das Fahrzeug ist in der Lage, seine Umgebung zu analysieren. Über seine eingebauten Kameras kann es das vorgelagerte Automobil auf dem Produktionsband scannen. Ist etwa das Warndreieck nicht montiert, erkennt das Fahrzeug dies mithilfe der optischen Qualitätskontrolle AIQX (Artificial Intelligence Quality Next) und meldet Abweichungen umgehend an Mitarbeiter und Produktionssysteme. AIQX automatisiert Qualitätsprozesse mithilfe von Sensorik und KI, indem im Bandablauf Kamerasysteme und Sensoren etabliert werden. Deren aufgezeichnete Daten werden in Echtzeit über Algorithmen und KI ausgewertet, anschließend erhalten Mitarbeiter am Band unmittelbar über Smart Devices Feedback. AIQX kann so zur Variantenbestimmung, zur Überprüfung der Vollständigkeit und zur Detektion von Anomalien im Verbauprozess eingesetzt werden.

Doch KI unterstützt die Fertigung auch damit, dass sie Qualitätsmängel hört: Im Werk Dingolfing von BMW kommt mit Acoustic Analytics, einem Teilbereich von AIQX, ein KI-Modell zum Einsatz, das automatisiert eine audiobasierte Qualitätsprüfung durchführt. Über Mikrofone an den Autositzen werden alle Fahrgeräusche aufgezeichnet und mithilfe der KI ausgewertet sowie klassifiziert. Dabei erkennt das zuvor trainierte KI-Modell, ob ein Störgeräusch vorliegt. Hierbei handelt es sich um die letzte Kontrolle, bevor das Fahrzeug an Kunden übergeben wird. Die Vorteile der Audioprüfung durch KI liegen auf der Hand: Der automatisierte Prozess verläuft schneller, effizienter und schließt eine subjektive Wahrnehmung der Geräusche aus.

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