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Vielseitig verwendbar

Handmessmittel für die Qualitätskontrolle
Vielseitig verwendbar

Passameter erleben derzeit eine Renaissance. Die Messinstrumente für die Überprüfung der Fertigungstoleranzen hochpräziser rotationssymmetrischer und prismatischer Bauteile sind kompakt, langlebig und kostengünstig. Ein Automobilzulieferer spart damit Zeit sowie Manpower und entlastet den Messraum.

Handmessmittel sind auch in Zeiten zunehmender Automation zur Überprüfung von Fertigungstoleranzen nicht wegzudenken. Besonders das Passameter erlebt zurzeit ein Revival. Das Vergleichsmessgerät ist die moderne Form der Rachenlehre. Doch im Gegensatz zur Lehre, die jeweils ein festes Gut- sowie Schlechtmaß besitzt und damit auf nur eine konkrete Messaufgabe beschränkt ist, ist das Passameter vielseitig einsetzbar.

Passameter werden vor allem bei der Qualitätsprüfung hochgenauer rotationssymmetrischer und prismatischer Bauteilen genutzt. Typische Anwendungen sind die Überprüfung von Fertigungstoleranzen im Mikrometerbereich an Durchmessern von Dreh-, Schleif- und sogar Gussteilen sowie die Dicken- und Längenmessung. Dabei ist der Einsatz nicht auf die metallverarbeitende Industrie begrenzt. Auch Plastikbauteile oder sogar Papier werden mit Passametern überprüft.
Ein Beispiel für die Vermessung von rotationssymmetrischen Gussteilen ist der Einsatz des Passameters im Qualitätswesen von Mitec Automotive. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Komponenten zur Reduzierung von Geräuschemissionen und Schwingungen sowie zur Wirkungsgradsteigerung innerhalb des Antriebsstrangs von Kraftfahrzeugen.
Die messende Lehre kommt in der Qualitätssicherung von Turbocompound-Gehäusen aus einer Aluminiumdruckgusslegierung zum Einsatz. Turbocompound-Aggregate dienen der Optimierung des Abgasstroms von Nutzfahrzeugen durch Energierückgewinnung aus der Abgaswärme.
Bei der Fertigung des Aluminiumdruckgussgehäuses ist höchste Präzision gefordert. Speziell der 84 mm messende Durchmesser des Turbocompound-Aggregats ist engen Fertigungstoleranzen unterworfen. Zur Überprüfung dieser Toleranzen wurde ursprünglich eine Koordinatenmessmaschine verwendet. „Es war nicht nur mühsam, das fußballgroße und circa 15 Kilogramm schwere Turbocompound-Aggregat in den Messraum zu tragen. Diese Messart bedeutete für uns auch einen großen zeitlichen und personellen Aufwand“, sagt Daniel Pechstädt, Leiter Qualitätswesen bei Mitec.
Der Messraum und ein Mitarbeiter waren gebunden und jede Messung benötigte rund 30 Minuten. Zudem kam es vor, dass Unrundheiten nicht festgestellt wurden und so Teile vom Kunden reklamiert wurden. Pechstädt suchte daher nach einer Möglichkeit die Qualität der Messung und damit auch die der Turbocompound-Gehäuse zu verbessern.
Die Lösung fand er mit dem Passameter von Feinmess Suhl. Das Handmessmittel trägt nicht nur zur Verbesserung der Produktqualität bei, sondern spart auch Zeit sowie Manpower und entlastet den Messraum.
Denn mit dem Passameter kann der Maschinenbediener das Aggregat direkt vor Ort überprüfen, ohne es erst in den Messraum und wieder zurücktragen zu müssen. Damit verringerte sich die für die Messung erforderliche Zeit auf einen Schlag auf eine Minute pro Teil. Darüber hinaus können mit dem Passameter nicht nur die Durchmesser überprüft, sondern durch Überkreuzmessungen auch Unrundheiten und damit Qualitätsprobleme deutlich schneller entdeckt werden als bisher.
„Früher forderte unser Kunde die Vermessung eines jeden Teils. Doch mit dem Passameter hat sich unsere Qualitätskontrolle deutlich verbessert. Die Güte der ausgelieferten Teile stieg, so dass wir heute nur noch Stichproben durchführen müssen“, sagt Pechstädt.
Das Passameter erfüllt auch die Mitec-Vorgabe der möglichst universellen Einsatzmöglichkeit eines Messmittels an mehreren Messorten. Es kann innerhalb einer Minute im Rahmen seines Messbereichs auf einen anderen Durchmesser justiert werden.
Darüber hinaus ersetzt ein Passameter auch andere Messmittel. So lässt es sich beispielsweise wie eine Bügelmessschraube des gleichen Messbereichs verwenden. Da ein Passameter kompakter als eine Messschraube ist, bietet es sich bei eingeschränkten Raumverhältnissen als Alternative an – beispielsweise bei der Messung im Maschinenraum.
Zudem besitzt es gegenüber einer Bügelmessschraube zahlreiche weitere Vorteile: Mit einem Anlüftknopf lässt sich der bewegliche Amboss zurücknehmen und so der Messbereich einfach öffnen. Die zu messenden Teile können auf diese Weise sicher, schnell und ohne sie zu beschädigen gewechselt werden. Bei einer Messschraube ist dagegen jedes Mal ein vollständiges Auf- und Zudrehen erforderlich. Der Amboss sorgt auch für eine konstante Messkraft, die selbst bei unterschiedlichen Bedienern immer gleich ist. Damit sind benutzerbedingte Messfehler wie sie bei Bügelmessschrauben auftreten können ausgeschlossen.
Die Handhabung des Messmittels ist auch für Anwender mit einem weniger ruhigen Händchen geeignet. Denn das Gerät verfügt über die Möglichkeit zur manuellen Referenzeinstellung. Dazu fährt der Prüfer mit dem Messzeiger in die Nähe der Null und verdreht anschließend zur Nullpunkteinstellung einfach das Zifferblatt. Eine spezielle Sicherung mit einem Gewindestift hält diesen Referenzpunkt exakt fest. Ein versehentliches Verstellen ist damit unmöglich, aber eine hochgenaue Einstellung des Nullpunkts garantiert. ■

Der Autor

40328462

Nils Blondin
Geschäftsführer
Feinmess Suhl

Zum Unternehmen
Mitec Automotive mit Sitz in Eisenach und Produktionsstandorten in Deutschland, China und in den USA beschäftigt weltweit 1100 Mitarbeiter. Das Geschäftsfeld des inhabergeführten, mittelständischen Unternehmens liegt im Bereich der Automobilantriebstechnik. Schwerpunkt der Arbeit ist die Reduzierung von Geräuschemissionen und Schwingungen sowie die Wirkungsgradsteigerung innerhalb des Antriebsstrangs. Zu den Produkten des Automobilzulieferers zählen neben regelbaren Ölpumpen und Nockenwellenverstellern auch Massenausgleichssysteme.


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