Hohe Effizienz dank kurzer Wege

Neben dem iqs EMPB Portal setzt Murrplastik seit einigen Jahren auch den iqs EMPB zur Erstbemusterung zu seinen Kunden sehr erfolgreich ein. Beide Module stammen von der iq’s Software GmbH aus Baden-Baden.

Mit insgesamt 200 Patenten weltweit gehört die Unternehmensgruppe Murrplastik laut Fraunhoferinstitut zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands. Mit Hauptsitz im schwäbischen Oppenweiler bei Stuttgart, weiteren Fertigungsstätten in Deutschland und Ungarn sowie Tochtergesellschaften in den USA, Spanien, Frankreich, Schweiz, China und Italien produziert Murrplastik vor allem automotive und technische Kunststoffteile, Ventile, Baugruppensysteme und Antriebskomponenten. Zu den Hauptkunden des Mittelständlers zählen alle namhaften deutschen Automobilhersteller und deren Lieferanten wie Robert Bosch, Firma Beru, Firma Eberspächer, Firma EBM Papst, etc.

Die Produkte von Murrplastik befinden sich vor allem im Motorinnenraum und unterliegen enorm hohen Anforderungen bezüglich Haltbarkeit, Temperatur und Umwelteinflüssen. Deshalb müssen auch die Teile, die Murrplastik von seinen Lieferanten bezieht, den höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Bevor die Freigabe zur Serienproduktion einer Zukaufkomponente erteilt wird, müssen die Soll- und Istwerte aller relevanten Maße im so genannten Erstmusterprüfbericht (EMPB) abgeglichen werden. Die Erstbemusterung ist somit ein zentrales Instrument zur Gewährleistung der Qualität von Bauteilen.

Als Antonio Mura die Abteilung Qualitätsmanagement Zukaufteile bei Murrplastik übernahm, gab es im Haus noch keine Software, die die Erstbemusterung zum Kunden oder von Lieferanten gezielt unterstützten konnte. Die Zulieferteile sind zum Teil jedoch so komplex, dass bei deren Erstbemusterung bis zu 1.000 Maße berücksichtigt werden müssen. Die Lieferanten schickten zu diesem Zeitpunkt die Erstmusterprüfberichte noch als Papierausdruck mit der Post oder als Excel-Tabelle per E-Mail. Der Abgleich der Soll- und Istwerte war dadurch extrem zeit- und kostenintensiv und barg ein hohes Fehlerpotenzial.

Daher entschloss man sich im Jahre 2007, die Erstbemusterung gezielt mit einer auf die Erstellung von EMPBs spezialisierten Software durchzuführen – es sollte im Bereich der Erstellung von Kundenbemusterungen gestartet werden. In Frage hierfür kamen die entsprechenden Module gängiger CAQ-Systeme (Computer-Aided-Quality-Systeme). Nach intensiver Marktrecherche bei allen führenden Anbietern fiel die Wahl auf den EMPB der iqs Software GmbH aus Baden-Baden.

Der iqs EMPB konnte problemlos in die ansonsten von SAP dominierte Softwareumgebung eingebettet werden, die Schnittstelle zu FMEA, SAP-Dokumentenablage, Vertrieb und Einkauf zur Sicht auf die Teilefreigabe funktionierte auf Anhieb reibungslos.

Mit Einführung des iqs EMPB konnte Murrplastik den Prüfbericht mit den Soll-Werten komfortabel aus der Zeichnung heraus generieren und bearbeiten. Die Erstellung wurde um ein vielfaches schneller und sicherer. Jede Änderung blieb nachvollziehbar.

Diese Vorteile sollten jetzt auch auf Lieferantenseite umgesetzt werden. Hier scheuen sich jedoch gerade kleinere Unternehmen vor der Anschaffung einer spezifischen Software für einzelne ihrer Kunden. Die Lösung brachte die Erweiterung der EMPB-Software um das Modul iqs EMPB Portal. Mit dessen Hilfe kann der Lieferant die Messwerte direkt in den Erstmusterprüfbericht von Murrplastik übertragen, auch ohne selbst über die EMPB Software zu verfügen. Der Datentransfer über das iqs Portal funktioniert einwandfrei und zu beidseitigem Nutzen, so dass Murrplastik seit 2009 alle seine Lieferanten verpflichtet hat, ihre Erstmusterprüfberichte über das iqs EMPB Portal zu bearbeiten.

Nach anfänglicher Skepsis wissen inzwischen auch die Lieferanten von Murrplastik die Vorteile, die die Abwicklung der Bemusterung über das iqs EMPB Portal mit sich bringt, sehr zu schätzen. Kosten und Aufwand für den Lieferanten sind deutlich reduziert gegenüber der herkömmlichen Erstbemusterung, denn das oft aufwändige Erstellen des Sollmessberichts entfällt. Der Lieferant erhält von Murrplastik eindeutige Vorgaben welche Maße zu vermessen sind. Zudem muss er keine kostenpflichtige Software anschaffen. Eine spezielle Schulung der Mitarbeiter für den Umgang mit dem iqs EMPB Portal ist nicht notwendig.

Der Erstbemusterungs-Prozess mit iqs EMPB Portal läuft wie folgt ab (siehe Bild 1): Murrplastik erstellt den Sollmessbericht automatisiert mit iqs EMPB aus der technischen Zeichnung heraus. Der Sollbericht wird daraufhin an das iqs EMPB Portal übergeben. Per E-Mail wird der Lieferant informiert, dass ein neuer Prüfbericht zur Bearbeitung ansteht. Der Lieferant wählt sich in das iqs EMPB Portal ein, erfasst dort seine Ist-Werte z.B. durch Import aus der Messmaschine oder aus verschiedenen Dateiformaten und fügt etwaige Dokumente hinzu. Über den Abschluss des EMPB wird Murrplastik per E-Mail informiert. Die Software prüft nun den Messbericht auf Abweichungen und die Freigabe oder ev. Korrekturforderungen an den Lieferanten können sofort gesendet werden.

Dadurch, dass Murrplastik den Sollmessbericht mit iqs EMPB erstellt und über das Internetportal seinen Lieferanten zur Verfügung stellt, ist gewährleistet, dass alle Erstmusterprüfberichte stets vollständig sind und von den Lieferanten keine Maße vergessen werden. Auch das Änderungsmanagement hat sich deutlich verbessert. Zeichnungsänderungen werden automatisch dokumentiert und visualisiert. Durch das hohe Maß an Controllingfunktionen entdeckt die Software Zeichnungsänderungen auch bei einer Vielzahl an Maßen. Es ist sichergestellt, dass nur mit freigegebenen Zeichnungen gearbeitet wird.

Die durchgängig digitale Dokumentation der Erstbemusterung erlaubt eine lückenlose Nachverfolgbarkeit, womit Murrplastik die oft schwierige Nachweispflicht für Zertifizierungen elegant löst: Die Auffindbarkeit von Dokumenten ist enorm erleichtert, der Verlust von Dokumenten ist seither so gut wie ausgeschlossen.

Messberichte und Prüfungen können mit der Software gesplittet werden. Dadurch gehen Materialprüfungen zum Beispiel direkt ans Labor. Der EMPB kann abschließend als Vollversion abgelegt werden. Da die Kommunikationswege über das iqs EMPB Portal klar und eindeutig festgelegt sind, nimmt die gesamte Abwicklung der Erstbemusterung viel weniger Zeit in Anspruch als vor der Nutzung des Portals. Durch die klar definierte Kommunikationsstruktur treten seither auch seltener Missverständnisse zwischen Murrplastik und seinen Lieferanten auf. Die Durchlaufzeit eines EMPBs konnte letztlich um ca. 40 Prozent reduziert werden.

Die Software erlaubt zudem einen schnellen Überblick, welche Teile bereits freigegeben sind und wo noch Bemusterungen fehlen. Auch die Übersicht über gesamte Baugruppen ist erleichtert.

Nicht zuletzt werden durch den Einsatz der Software Ressourcen und damit die Umwelt geschont, denn die rein digitale Abwicklung der Erstbemusterung vermeidet die Entstehung endloser Papierlisten, die ansonsten zwischen Kunde und Lieferant und zwischen den einzelnen Abteilungen hin- und hergeschickt werden müssen.

Da Murrplastik nicht nur als Kunde für Zukaufteile, sondern auch als Lieferant für die Automobilindustrie fungiert, setzt Murrplastik auch in seiner Funktion als Lieferant iqs EMPB gewinnbringend ein. Durch die vielen möglichen Ausgabeformate des Erstmusterprüfberichts (Excel, Word, als pdf, etc) kann Murrplastik letztlich alle Kundenanforderungen zufrieden stellen.

Sehr wichtig für Murrplastik ist die individuelle technische Betreuung durch die iq’s Software GmbH. Die Schulung der Mitarbeiter vor Ort ist ausgezeichnet. Auch nach Einführung der Software werden spezielle kundenspezifische Anforderungen stets ernst genommen und individuelle Lösungswege gefunden. Beachtlich ist auch die hohe Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Software aufgrund von Kundenwünschen. Daher stehen als Projekte für die nahe Zukunft die Einführung des iqs EMPB in den ausländischen Standorten von Murrplastik an.

iqs Software, Baden-Baden www. iqs.de

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