Bei der Auswahl einer passenden Kamera für eine bestimmte Anwendung oder beim Vergleich von Kameramodellen spielt Bildqualität eine entscheidende Rolle. Die Datenblätter der Hersteller sind jedoch häufig schwer zu verstehen, zu vergleichen oder es fehlen eventuell benötigte Angaben. Hier setzt der EMVA 1288 Standard an. In ihm sind diverse Parameter der Bildqualität sowie die dazugehörigen Messmethoden und Darstellungsweisen einheitlich spezifiziert.
Bis zum Release 3.1 war die Anwendung des Standards mit einem einfachen linearen Modell auf Kameras mit einer linearen Kennlinie und ohne Vorverarbeitung, die das zeitliche Rauschen modifiziert, beschränkt. Dieses Modell wird auch im „Release 4.0 Linear“ mit einigen Verbesserungen fortgeführt.
Neu hinzu kommt jetzt das Modul „Release 4.0 General“. Mit ihm ist die Charakterisierung einer nichtlinearen Kamera oder einer Kamera mit unbekannter Vorverarbeitung aufgrund des universellen systemtheoretischen Ansatzes des EMVA Standards 1288 auch ohne jegliches Modell möglich. Genau wie beim linearen Kameramodell kann man auf diese Weise alle anwendungsbezogenen Qualitätsparameter messen.
Für beide Module „Linear“ und „General“ werden die gleichen Messungen durchgeführt. Abhängig von den Eigenschaften der Kamera kann dann die Auswertung nach dem linearen oder generellen Modell erfolgen. Zusätzlich umfasst das Release 4.0 Erweiterungen, um Bildsensoren und Kameras applikationsgerecht charakterisieren zu können. Dazu zählt etwa ein erweiterter Wellenlängenbereich vom UV- bis in den SWIR-Bereich.
EMVA, Halle 8, Stand B50